Helical Fusion

Start-up will Fusionsreaktor in zehn Jahren in Betrieb nehmen

Robert Klatt

Heliotron des Start-ups Helical Fusion )noisuF lacileH(Foto: © 

Das japanische Start-up Helical Fusion plant, bis 2034 einen funktionierenden Fusionsreaktor zu bauen. Der Pilotreaktor soll eine Leistung von bis zu 100 Megawatt (MW) liefern und als Basis für ein kommerzielles Fusionskraftwerk dienen.

Tokio (Japan). Die Wissenschaft arbeitet seit Jahrzehnten mit Hochdruck daran, saubere Energie per Kernfusion zu gewinnen. Obwohl inzwischen viele Meilensteine erreicht wurden, darunter ein Magnetfeld mit einer Feldstärke von 17 Tesla, hat die Kernfusion bisher keine Nettoenergiegewinnung erzielt. Das deutsche Start-up Proxima Fusion, das von Forschern des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP), des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und Google-X gegründet wurde, hat trotzdem im Juni 2023 angekündigt, dass es in den 2030er-Jahren das erste Fusionskraftwerk in Deutschland errichten möchte.

Ähnlich ambitionierte Pläne hat nun auch das japanische Start-up Helical Fusion bekanntgegeben. Der CEO Takaya Taguchi hat gegenüber Reuters erklärt, dass sein Unternehmen bereits 2034 den ersten Kernfusionsreaktor in Betrieb nehmen will. In den 2040er-Jahren möchte Helical Fusion ein kommerzielles Kernfusionskraftwerk betreiben, das in industriellen Maßstab Strom produziert.

„Wenn dies gelingt, könnte Stromimporteur Japan seine eigene Energie produzieren und sogar exportieren, was die Energiesicherheit Japans erheblich verbessert.“

Plasma in einem verdrehten Donut

Der Fusionsreaktor von Helical Fusion ist ein Stellarator, den das Unternehmen als Heliotron bezeichnet. In ihm wird das Plasma durch ein starkes Magnetfeld in der Form eines verdrehten Donuts gehalten und erreicht dabei Temperaturen von mehreren Millionen Grad Celsius. Laut Helical Fusion soll ein Gramm der als Brennstoff dienenden Wasserstoffisotope so viel Energie liefern wie acht Tonnen Öl.

Laut Helical Fusion soll die Leistung des Pilotreaktors zwischen 50 und 100 Megawatt (MW) liegen. Dank seines kompakten Aufbaus soll er sich auf für den Einsatz auf Schiffen und kleineren Inseln eignen. Wie hoch die Erzeugungskapazität des später folgenden, kommerziellen Fusionsreaktors sein soll, hat das Unternehmen bisher nicht bekanntgegeben.

Investitionen in Höhe von 6,18 Milliarden Euro

Die Planung von Helical Fusion sieht vor, dass die Entwicklung und der Bau des Pilotreaktors rund 6,18 Milliarden Euro kosten wird. Es ist daher wahrscheinlich, dass Helical Fusion nicht die erforderlichen Mittel erhalten wird, um das Projekt umzusetzen. In Japan wurden bisher erst 2,4 Milliarden Euro in die Erforschung der Fusionsenergie am National Institute for Fusion Science (NIFS) investiert.

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