Robert Klatt
Gastgeber stellen sich oft Fragen wie „Was denken meine Gäste über die Einrichtung und meine Wohnung?“. Eine Studie hat die Frage nun mit Eye-Tracking-Geräten untersucht.
London (England). In Deutschland und vielen anderen Ländern laden Menschen ihre Freunde und Familie gerne zu sich nach Hause ein. Besonders in der ersten eigenen Wohnung sorgt eine Einladung im Vorfeld aber oft für Stress, weil sich der Gastgeber Fragen stellt wie: „Was denken meine Gäste über die Einrichtung und meine Wohnung?“.
Eine Studie von confused.com hat deshalb untersucht, was Besuchern in fremden Zuhause als Erstes auffällt. Dazu zeigten sie Probanden Bilder von unterschiedlichen Wohnungen, während diese Eye-Tracking Geräte nutzten. Die Studienautoren konnten so im Detail beobachten, welche Gegenstände in fremden Wohnungen im Fokus der Besucher stehen.
Im Wohnzimmer achten Besucher laut den Eye-Tracking-Daten vorwiegend auf einen ansprechenden Wohnzimmertisch und ein passendes Sideboard. Diese Möbelstücke wurden von 139 als Erstes bemerkt. Auf Rang zwei der Aufmerksamkeitsskala liegt der Teppich, der von 125 Beobachtenden ins Auge gefasst wurde. Im Vergleich zum Schlafzimmer, scheint das Wohnzimmer als geeigneter Ort für dekorative Kissen zu dienen, die bei 106 Personen einen bemerkenswerten Eindruck hinterlassen haben.
Es stellt sich heraus, dass die Küche eine besondere Herausforderung darstellt, insbesondere wenn man versucht, während einer gesellschaftlichen Zusammenkunft Gäste zu versorgen. Dabei zog der Fußboden die Aufmerksamkeit von 323 Beobachtern auf sich. An zweiter Stelle standen die Schränke, welche die Blicke von 244 Personen auf sich zogen. Überraschenderweise erregte die Spüle erst danach Aufsehen, mit lediglich 48 wahrnehmenden Blicken.
In der experimentellen Untersuchung zog als Erstes der Badezimmerspiegel die Aufmerksamkeit von 177 Studienteilnehmern auf sich. Die Schubladen unter dem Waschbecken folgten mit einer Wahrnehmungsrate von 162 Personen. Überraschenderweise rangiert das Waschbecken selbst erst danach, indem es die Aufmerksamkeit von 125 Personen erregte, gefolgt von den Toiletten, die 120 Blicken auf sich zogen.
Interessanterweise zog im Schlafzimmer zunächst die Bettdecke oder die Tagesdecke am Fußende des Bettes die Aufmerksamkeit von 221 Personen auf sich. Die Kommode folgte mit einer Wahrnehmungsquote von 135 Teilnehmern. 105 Personen richteten ihre Blicke zuerst auf die Fenster. Dekorative Kissen, die oft als Bettschmuck gekauft werden, scheinen weniger auffällig zu sein: Nur 82 Teilnehmern haben sie bemerkt.
Die Studienergebnisse zeigen deutlich, dass ein spontaner Besuch von Gästen nicht unbedingt zusätzlichen Stress mit sich bringen muss. Verständlicherweise besteht oft der Wunsch, dass ein positiver Eindruck vom eigenen Zuhause vermittelt wird, insbesondere wenn der Kontakt zu den Gästen noch relativ neu ist. Doch es ist wichtig zu betonen, dass kleinere Unvollkommenheiten, wie Kissen auf dem Sofa, die nicht perfekt angeordnet sind, oder ein Küchentuch, das nicht ordnungsgemäß gefaltet wurde, von den meisten Besuchern in der Regel nicht wahrgenommen werden.