Höhere körperliche Aktivität

E-Zigaretten-Raucher leider öfter unter chronischen Stress

Robert Klatt

Gestresste Frau mit E-Zigarette )kcotS ebodA1seuk(Foto: © 

Junge E-Zigaretten-Raucher leider öfter unter chronischen Stress. Überraschenderweise sind die jungen „Dampfer“ aber körperlich aktiver.

Toronto (Kanada). In den letzten Jahren haben unterschiedliche Studien die Effekte von E-Zigaretten auf Jugendliche untersucht und unter anderem festgestellt, dass diese das Risiko erhöhen, im späteren Leben herkömmliche Tabakzigaretten zu rauchen. Forscher des Hospital for Sick Children (SickKids) um Teresa To haben laut einer Präsentation auf dem Kongress der European Respiratory Society (ERS) in Mailand nun Studiendaten präsentiert, laut denen junge E-Zigaretten-Raucher mehr als doppelt so häufig unter chronischem Stress leiden als Menschen, die nicht „dampfen“.

„Chronischer Stress kann zu psychischen Erkrankungen wie Angstzuständen und Depressionen führen.“

Die Studie basiert auf Daten von 905 Probanden der Health Care in Canada Survey (HCIC) im Alter von 15 bis 30 Jahren, von denen 115 Personen (12,7 %) E-Zigaretten nutzten. Laut den Wissenschaftlern ist es entscheidend, Jugendlichen mit Stress frühzeitig Hilfe anzubieten, damit diese nicht zu gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen wie Dampfen oder Rauchen greifen.

Höhere körperliche Aktivität

Überdies zeigte die Studie, dass Personen, die E-Zigaretten konsumierten, ein höheres Maß an körperlicher Aktivität aufwiesen.

„Wir wissen nicht, warum junge Menschen, die E-Zigaretten nutzen, dazu neigen, körperlich aktiver zu sein. Möglicherweise versuchen sie, ihr Gewicht durch Sport zu kontrollieren und glauben, dass vapen dabei helfen könnte.“

Besteht ein kausaler Zusammenhang?

Die Studie gibt keine klare Antwort darauf, ob Stress den Gebrauch von E-Zigaretten fördert oder ob Vapen den empfundenen Stress intensiviert. Die Wissenschaftler haben zudem unterschiedliche Variablen in ihre Überlegungen einbezogen, die bekanntermaßen einen Einfluss auf den Stresspegel haben. Dazu zählen etwa das Einkommensniveau, der Alkoholkonsum sowie gesundheitliche Bedingungen wie Asthma und Diabetes.

Die Befunde legen nahe, dass Jugendliche, die zu E-Zigaretten greifen, zwar eine verminderte Lebensqualität erfahren, jedoch scheinbar ein niedrigeres Risiko für bestimmte gesundheitliche Indikatoren wie erhöhten Blutdruck aufweisen. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Erkenntnisse statistisch nicht signifikant sind.

„Zum Zeitpunkt der Studie war die körperliche Gesundheit dieser Gruppe junger Menschen insgesamt gut, aber wir müssen die Auswirkungen von E-Zigaretten längerfristig untersuchen, um zu verstehen, wie sie die Gesundheit junger Menschen beeinflusst.“

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