Dennis L.
Eine japanische Studie hat gezeigt, dass das Gehen beim Tragen des Säuglings die schnellste Methode ist, um ein schreiendes Baby zu beruhigen und das Einschlafen zu fördern. Ein weiteres Ergebnis war, dass es sich als hilfreich erwies das Kind nicht sofort, sondern erst nach einigen Minuten ins Bett zu legen.
Saitama (Japan). Eine japanische Studie, die im Fachjournal Current Biology veröffentlicht wurde, hat sich mit der Frage beschäftigt, wie eine Mutter am besten ihr schreiendes Baby beruhigen kann, um es einschlafen zu lassen. Um die Herzschlagfrequenz des Babys zu erfassen und somit den Erregungszustand des Kindes abzulesen, wurden die Mütter auf verschiedene Weise beobachtet, wie sie versuchten, ihr Kind ins Bett zu bringen. Dabei wurde festgestellt, dass insbesondere das Gehen beim Tragen des Säuglings eine schnelle Beruhigung des Kindes bewirkt. Dies ist ein deutlicher Unterschied zu einer bloßen Körperkontakt einer bewegungslosen Mutter, die keine beruhigende Wirkung hatte.
Ein weiteres Ergebnis der Studie war, dass es sich als sehr hilfreich erwies, das Kind nicht sofort, sondern erst nach einigen Minuten ins Bett zu legen, um ein Aufwachen zu vermeiden. Es bleibt jedoch unklar, inwieweit zusätzliche Faktoren wie das Sprechen mit dem Kind oder das Singen eines Schlafliedes eine beruhigende Wirkung haben und das Einschlafen unterstützen.
Das Team unter der Leitung von Kumi Kuroda vom RIKEN Center for Brain Science in Saitama hat sich das Ziel gesetzt, ein Messgerät zu entwickeln, das Eltern in Echtzeit die Körperfunktionen ihres Kindes auf einem Smartphone anzeigt. Dies könnte dazu beitragen, die Schlafbereitschaft des Kindes zu fördern und den Stress durch das anhaltende Schreien des Babys zu reduzieren. Schlafprobleme und übermäßiges Schreien ohne erkennbaren Grund kommen bei 20 bis 30 Prozent der Säuglinge vor.
Die Studie hatte insgesamt 21 gesunde Kinder im Alter von zwei Wochen bis sieben Monaten aus Japan und Italien mit ihren biologischen Müttern als Teilnehmer. Die Experimente begannen jeweils ein bis zwei Stunden nach der letzten Fütterung des Säuglings und zehn Minuten nach Anbringung der Elektroden am Brustkorb. Jede Mutter hatte die Aufgabe, ihr schreiendes Kind auf vier verschiedene Weisen zu beruhigen: mit dem Baby auf dem Arm umhergehen, mit dem Kind ruhig auf einem Stuhl sitzen bleiben, den Säugling direkt in ein Kinderbett legen, das entweder stillstand oder hin und her bewegt wurde. Diese Aktionen wurden durch Filmaufnahmen dokumentiert und dauerten jeweils entweder 30 Sekunden oder fünf Minuten. Während der Experimente wurde beobachtet, dass das Tragen und Gehen des Kindes die stärkste beruhigende Wirkung hatte. Innerhalb von 30 Sekunden verlangsamte sich dabei der Herzschlag des Babys und nach fünf Minuten hatten die meisten Kinder bereits eingeschlafen.
Diese Ergebnisse zeigen, dass das Gehen beim Tragen des Säuglings eine wirksame Methode sein kann, um ein schreiendes Baby zu beruhigen und das Einschlafen zu fördern. Es kann auch dazu beitragen, den Stress von Eltern zu reduzieren, die mit Schlafproblemen ihres Kindes konfrontiert sind. Es bleibt jedoch wichtig zu betonen, dass jedes Baby anders reagiert und es wichtig ist, die Bedürfnisse des eigenen Kindes zu berücksichtigen, wenn man versucht es zum Einschlafen zu bringen.