Jugendwahlstudie 2024

Erstwähler fürchten sich vor den Grünen und der AfD

Robert Klatt

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Laut der aktuellen Jugendwahlstudie 2024 fürchten viele junge Menschen die Grünen und die AfD. Die Erstwähler sind der Ansicht, dass Migration, gefolgt vom Rechtsextremismus und Klimawandel, die größten Probleme in Deutschland sind.

Augsburg (Deutschland). Forscher des Instituts für Generationenforschung um Rüdiger Maas haben die Meinung von Erstwählern in Deutschland zu unterschiedlichen Parteien untersucht. Sie haben dazu 870 Personen zwischen 16 und 25 Jahren befragt und mit 132 von ihnen intensive Gespräche geführt. Die Studie, die kurz vor den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen durchgeführt wurde, ist laut den Wissenschaftlern repräsentativ.

Laut der Jugendwahlstudie 2024 fürchten viele Erstwähler im Westen (25 %) und im Osten (30 %) die Grünen, weil sie diese für eine Verbotspartei halten und die Partei teilweise als extremistisch einschätzen. Die Angst vor der Alternative für Deutschland (AfD) ist jedoch sowohl im Osten (65 %) als auch im Westen (74 %) weiterverbreitet.

„Das sind mittlerweile richtige Ängste von den Jungen vor Parteien. Und das geht eben nicht nur Richtung AfD, sondern auch in andere Richtungen. Das war für uns ein neues Bild.“

Laut den Wissenschaftler nannten die Erstwähler als Grund für ihre Angst vor den Grünen häufig Videos, die in den sozialen Medien verbreitet werden und zeigen, wie gefährlich die Partei ist. Die zunehmende Furcht vor den Grünen wurde auch bei der letzten Europawahl deutlich, bei der nur noch elf Prozent der 16- bis 24-Jährigen ihre Stimme der Partei gegeben haben.

Migration als Kernthema der Wahl

Die Forscher haben in den detaillierten Gesprächen erfahren, dass die meisten Erstwähler trotz ihrer eigenen politischen Einstellung und der oft existierenden Ängste vor bestimmten Parteien gegenüber den Wahlentscheidungen anderer Jungwähler tolerant sind. Die Antworten zeigen zudem, dass die klassische links-rechts-Aufteilung in Deutschland an Bedeutung verliert und von vielen jungen Menschen (25 %) abgelehnt wird.

„Die sagen dann: Das ist mein Bro und das bleibt mein Bro, auch wenn er links wählt.“

Laut der Umfrage haben viele Erstwähler die Ansicht, dass die Regierung gegen die Bevölkerung arbeitet (33 %) und dass der Regierung die einfachen Menschen egal sind (41 %). Die größten Probleme sind laut den Umfrageteilnehmern jedoch die Migration, gefolgt vom Rechtsextremismus und Klimawandel.

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