Robert Klatt
Nicht jede Wut ist gleich, insbesondere, wenn es um den Klimawandel geht. Forscher haben nun 13 Arten der Wut über die Erderwärmung identifiziert.
Sydney (Australien). In der Psychologie ist es seit Langem bekannt, dass viele Menschen starke emotionale Reaktionen auf Umweltprobleme habe und Wut über den Klimawandel empfinden. Diese Wut kann Menschen motivieren, bei nicht lösbaren Problemen jedoch auch Verzweiflung auslösen. Wissenschaftler der University of New South Wales (UNSW) haben deshalb untersucht, welche Ausprägungen es von der Wut über die Erderwärmung gibt. Dazu haben sie rund 5.000 Australiern befragt, von denen fast die Hälfte (49 %) mindestens eine Art von Wut über den Klimawandel empfindet.
„Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass die Reaktionen auf die Wut über das Klima davon abhängen, über welchen Aspekt des Problems die Menschen wütend sind – und wer ihrer Meinung nach dafür verantwortlich ist.“
Die Antworten der Studienteilnehmer haben sich teilweise stark voneinander unterschieden und reichten von wenigen Worten bis zu komplexen Erklärungen. Laut der Publikation im Journal of Environmental Psychology konnten die Forscher die zahlreichen Antworten und Emotionen der Teilnehmer jedoch in 13 Kategorien unterteilen.
„Tatsächlich identifizierten wir 13 verschiedene Arten von Wut bei unseren Teilnehmern. Das liegt daran, dass die Wut in der Regel nach außen gerichtet ist, auf verschiedene Ziele.“
Ein Großteil der Menschen (60 %), die Wut über den Klimawandel empfinden, sind aufgrund der Untätigkeit anderer Menschen wütend. Die Wut richtet sich sowohl an ganze Nationen, Regierungen, Konzerne als auch an Einzelpersonen, etwa Milliardäre, die laut einer Studie mit ihrem Lebensstil und ihren Investitionen in 90 Minuten höhere CO₂-Emissionen verursachen als ein Durchschnittsmensch in seinem Leben.
Außerdem haben die Forscher diese Arten von Wut über die Erderwärmung identifiziert.
Journal of Environmental Psychology, doi: 10.1016/j.jenvp.2024.102490