Grand Theft Auto V

Gewalt in Videospielen beeinflusst die Empathiefähigkeit nicht

Robert Klatt

Gewalt in Grand Theft Auto V )kcotS ebodAogeiD(Foto: © 

Gewalt in Videospielen steht oft in der Kritik, weil Menschen dadurch abstumpfen sollen. Gehirnscans zeigen nun, dass auch explizite Gewaltdarstellungen das Mitgefühl nicht beeinflussen.

Wien (Österreich). Videospiele mit expliziter Gewalt stehen oft in der Kritik, weil sie die Empathie des Menschen negativ beeinflussen sollen. Forscher der Universität Wien und des Karolinska-Institutes um Lukas Lengersdorff haben nun untersucht, ob virtuelle Gewalt tatsächlich die Empathiefähigkeit verändert und dazu führen könnte, dass Menschen eher zu realer Gewalt greifen. Laut ihrer Publikation im Fachmagazin eLife haben die Wissenschaftler für ihre Studie das beliebte Spiele Grand Theft Auto V verwendet.

„Das ist ein ganz beliebtes und populäres Spiel, das eine hochrealistische Grafik hat. Dieses Spiel haben wir noch ein bisschen adaptiert für unsere Zwecke.“

Die Forscher haben vor der Spielphase mithilfe von Gehirnscans untersucht, wie die Probanden darauf reagieren, wenn eine andere Person schmerzhafte Elektroschocks erhält. Anschließend haben die 89 männlichen erwachsenen Probanden in der Videospielphase Grand Theft Auto V siebenmal für jeweils eine Stunde gespielt.

Modifizierte Version von Grand Theft Auto V

Eine Gruppe hat dabei eine modifizierte Version von Grand Theft Auto V gespielt, die besonders viel Gewalt enthielte. Ihre Aufgabe war es, in der virtuellen Welt möglichst viele Menschen zu töten. Die Kontrollgruppe spielte eine Version ohne Gewalt, in der sie lediglich Fotos von anderen Menschen machen konnte.

Anschließend haben die Forscher erneut Gehirnscans erstellt, während die Probanden sahen, wie eine andere Person schmerzhafte Elektroschocks erhält. Sie konnten dadurch untersuchen, ob die Gewalt in den Videospielen die Empathiefähigkeit der Probanden beeinflusst hat.

Empathiefähigkeit nicht beeinflusst

Die Empathiefähigkeit der beiden Gruppen zeigte keine statisch signifikanten Unterschiede. Dies zeigt laut den Autoren, dass die empathischen Fähigkeiten des Menschen nicht durch virtuelle Gewalt beeinflusst werden. Sie erklären aber, dass keine vorschnellen Schlüsse gezogen werden sollte, weil der Studienzeitraum relativ kurz war. Eine zehnjährige Langzeitstudie der Loyola University Chicago und der Brigham Young University zeigte jedoch ebenfalls, dass Gewalt und aggressiven Verhalten in Videospielen das Verhalten in der realen Welt nicht beeinflussen.

eLife, doi: 10.7554/eLife.84951

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