Reduzierte Symptome

Hilft Essig gegen Depressionen?

Robert Klatt

Rotweinessig reduziert depressiven Symptome )kcotS ebodAadilahK(Foto: © 

Essigsäure hat positive Gesundheitseffekte, darunter ein reduziertes Risiko von Herzkrankheiten. Nun haben Forscher untersucht, ob das Lebensmittel auch bei Depressionen hilft.

Phoenix (U.S.A.). Mehrere Studien haben belegt, dass durch Fermentation produzierte Säure in Lebensmittel gut für die Gesundheit ist, etwa weil sie das Risiko von Herzkrankheiten reduziert und gegen Fettleibigkeit hilft. Eine 2021 im Fachmagazin Nutrients publizierte Studie hat zudem Hinweise dafür entdeckt, dass auch die Psyche durch saure Lebensmitten positiv beeinflusst wird.

Forscher der Arizona State University (ASU) haben eine Studie durchgeführt, die die gesundheitlichen Auswirkungen von Essigkonsum untersucht hat. An der Studie haben 28 Probanden teilgenommen, die zwar Übergewicht hatten, aber ansonsten gesund waren. Die Teilnehmer wurden randomisiert in zwei Gruppen unterteilt, von denen eine Gruppe über einen Zeitraum von vier Wochen täglich zwei Esslöffel Rotweinessig konsumiert hat. Dies entspricht etwa drei Gramm Essigsäure.

Essigkonsum mit normaler Mahlzeit

Laut der Publikation im Fachmagazin Nutrients haben die Probanden den Essig mit Wasser verdünnt und gemeinsam mit einer normalen Mahlzeit getrunken. Die zweite Gruppe hat keinen normalen Essig konsumieren, aber dafür täglich eine Tablette mit 0,025 Gramm Essigsäure zum Frühstück eingenommen.

Um die Auswirkungen der Essigsäure zu untersuchen, haben die Probanden Fragebögen zur psychischen Gesundheit beantwortet, darunter auch Fragen zu Problemen mit Gleichaltrigen, wichtigen Lebensereignissen und zu ihrer Schlafqualität. Außerdem haben die Forscher Blutproben entnommen, um den Stoffwechsel zu untersuchen.

Depressive Symptome sinken deutlich

Die Daten zeigen, dass bei der Probandengruppe, die flüssigen Essig konsumiert hat, die depressiven Symptome stark gesunken sind (- 42 %). In der Kontrollgruppe, deren Essigsäuredosis deutlich geringer war, sind auch die depressiven Symptome weniger stark gesunken (- 18 %). Zudem ist in der Gruppe mit dem flüssigen Essig der Nikotinamidspiegel stark gestiegen (+ 86 %). Die Forscher gehen deshalb davon aus, dass die depressiven Symptome durch Stoffwechselveränderungen gesunken sind.

„Diese Daten liefern zusätzliche Belege dafür, dass die tägliche Einnahme von Essig über einen Zeitraum von vier Wochen die selbstberichtete Depressionssymptomatik bei allgemein gesunden Erwachsenen verbessern kann und Veränderungen im Stoffwechsel zu dieser Verbesserung beitragen könnten.“

Angesichts der positiven Ergebnisse wollen die Forscher weitere Studien mit mehr Probanden durchführen, die die Auswirkungen von Essigsäure auf die Psyche untersuchen.

Nutrients, doi: 10.3390/nu13114020

Nutrients, doi: 10.3390/nu16142305

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