Robert Klatt
Lysergsäurediethylamid, auch bekannt als Partydroge LSD, kann die Symptome von Depressionen bis zu drei Monate lang deutlich lindern.
Basel (Schweiz). Eine Studie des zeigte kürzlich, dass eine Kurzinfusion mit der illegalen Droge Ketamin, einem starken Narkosemittel aus der Tiermedizin, Menschen mit Depressionen, die unter akuten suizidale Gedanken leiden, helfen kann. Wissenschaftler der University Hospital Basel (UHB) und der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK) haben nun in Kooperation mit Mind Medicine (MindMed), einem biopharmazeutisches Unternehmen, das in klinischen Studien neuartige Produkte zur Behandlung von Hirnleistungsstörungen entwickelt, untersucht, ob auch Lysergsäurediethylamid (LSD), eines der stärksten bekannten Halluzinogene, bei schweren Depressionen helfen kann.
Bereits vor mehreren Jahrzehnten existierten Untersuchungen, die auf eine mögliche Effektivität von LSD bei der Behandlung von Depressionen hindeuteten. Allerdings entsprachen diese Studien nicht den heutzutage geltenden strengen Forschungsstandards. Die Wissenschaftler Liechti und Müller beabsichtigten, die Resultate aus der Vergangenheit zu überprüfen. Aufgrund des Missbrauchs von LSD als Freizeitdroge und der daraus resultierenden Verbote geriet die Substanz in einen negativen Ruf, woraufhin die Forschung zum Erliegen kam. In jüngerer Zeit erlebt die Untersuchung von LSD jedoch wieder einen Aufschwung.
Laut der Präsentation der Ergebnisse auf dem Symposium „80 Jahren LSD“ in Basel nahmen an der Studie 61 Probanden mit mittel- bis schwergradigen Depressionen teil. Die Probanden erhielten in der randomisierten doppelblinden Parallelgruppen-Studie im Abstand von vier Wochen LSD in unterschiedlichen Dosen. In der moderaten bis hoch dosierten Gruppe lag die erste Dosis der Droge bei 100 Mikrogramm und die zweite bei 200 Mikrogramm.
Die Studienzeigen zeigen, dass die moderate bis hohe LSD-Dosis die Symptome der Depression sowohl zwei Wochen als auch drei Monate nach der Behandlung lindert. Bei den Probanden, die nur niedrige LSD-Dosen erhielten, war der Effekt laut Felix Müller deutlich geringer.
„Zwei moderate bis hohe Dosen LSD verminderten im Vergleich zu zwei niedrigen Dosen LSD depressive Symptome signifikant.“