Vegetarische Ernährung

Pflanzliches Fleisch scheint Depressionen zu fördern

 Robert Klatt

Pflanzliches Fleisch )kcotS ebodAaylumaa(Foto: © 

Pflanzliche Fleischalternativen gehören zu den hochverarbeiteten Lebensmitteln, die mit negativen Gesundheitsauswirkungen assoziiert sind. Nun wurde entdeckt, dass pflanzliches Fleisch auch das Depressionsrisiko erhöht.

Guildford (England). Pflanzliche Fleischalternativen (PBMAs) werden in vielen Ländern, darunter laut Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) auch in Deutschland, immer beliebter. Es existieren jedoch mehrere Studien, die zeigen, dass hochverarbeitete Lebensmittel (UPFs), wie pflanzliches Fleisch, die bei vegetarisch und vegan lebenden Menschen einen höheren Anteil in der Ernährung haben als bei omnivoren Menschen, der Gesundheit schaden könnten.

Nun haben Wissenschaftler der University of Surrey eine Studie publiziert, laut der pflanzliche Fleischalternativen das Risiko für Depressionen erhöhen. Vegetarier, die PBMAs konsumieren, haben demnach ein deutlich höheres Depressionsrisiko als Personen, die diese Produkte nicht konsumieren.

Ernährungsgewohnheiten analysiert

Laut der Publikation im Fachmagazin Food Frontiers haben die Wissenschaftler für ihre Studie Daten der UK Biobank analysiert. Diese zeigen, dass zwischen Vegetariern, die pflanzliches Fleisch essen und denen, die darauf verzichten, keine signifikanten Unterschiede im Konsum von Salz, Zucker und gesättigten Fettsäuren bestehen. Konsumenten von PBMAs haben jedoch einen höheren Blutdruck und höhere Werte des Entzündungsmarker c-reaktivem Protein (CRP) sowie niedrigere Werte von Apolipoprotein A, einem Protein, das mit HDL-Cholesterin verknüpft ist.

Die Daten zeigen zudem, dass das Depressionsrisiko bei Vegetariern, die pflanzliches Fleisch essen, höher ist (+ 42 %) und dass diese seltener am Reizdarmsyndrom (IBS) (- 40 %) erkranken als Vegetarier, die kein pflanzliches Fleisch konsumieren.

„Die Gesamtergebnisse sind beruhigend und legen nahe, dass pflanzliche Fleischalternativen eine sichere Option sein können, wenn sie Teil einer insgesamt ausgewogenen Ernährung sind. Allerdings erfordert der potenzielle Zusammenhang zwischen diesen Lebensmitteln, Entzündungen und Depressionen weitere Untersuchungen.“

Laut den Wissenschaftler besitzt die Studie jedoch Einschränkungen, weil die Ernährungsgewohnheiten der Probanden lediglich am Beginn erfasst wurden, während potenzielle Veränderungen im Studienzeitraum nicht miteinbezogen wurden. Außerdem haben an der Studie fast nur weiße Menschen teilgenommen.

„Hochverarbeitete pflanzliche Fleischalternativen können eine nützliche Möglichkeit sein, Menschen zu einer effektiven Umstellung auf eine vegetarische Ernährung zu bewegen, was nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken unterstützt. Weitere Forschungen, einschließlich Langzeitstudien und Untersuchungen mit vielfältigeren Bevölkerungsgruppen, sind notwendig, um diese Ergebnisse und die Beziehung zwischen vegetarischen Lebensmitteln und der Stimmung zu bestätigen.“

Food Frontiers, doi: 10.1002/fft2.532

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