Gestörtes Körperbild

Pornokonsum löst Essstörungen bei Männern aus

Robert Klatt

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Problematischer Pornokonsum führt bei Männern unabhängig vom Alter und der sexuellen Orientierung oft zu einem gestörten Körperbild, das wiederum das Risiko einer Essstörungen erhöht.

Haifa (Israel). Eine Studie der Universität Haifa (UH) und des Max Stern Yezreel Valley College zeigt, dass bei Männern eine Korrelation zwischen dem Konsum pornografischer Inhalte und dem Risiko eine Essstörung zu entwickeln bestehen. Laut der Publikation im Fachmagazin Body Image basiert die Studie auf Daten von 705 Männern im Alter von 18 bis 68 Jahren. Das Durchschnittsalter der Probanden lag bei 32 Jahren. Ein Großteil der Probanden identifizierte sich als heterosexuell (68 %), die übrigen Probanden gehören zu sexuellen Minderheiten.

Die Probanden beantworteten im Rahmen der Untersuchung Fragen zu ihrem Konsum von pornografischen Inhalten und möglichen Essstörungsverhalten, wie exzessives Essen und anschließendem Erbrechen. Überdies sollten sie ihre Einschätzung darüber abgeben, wie realistisch sie die Darstellungen in Pornografie empfinden und ob sie unter Ängsten oder Depressionen leiden. Zusätzlich gaben die Männer Auskunft zu spezifischen Aspekten von Essstörungsverhalten, wie dem Vergleich des eigenen Körpers mit den in der Pornografie dargestellten Körpern und der Unzufriedenheit mit der eigenen physischen Erscheinung.

Problematischer Konsum von Pornografie

Die Studie nahm ebenfalls eine Einschätzung des problematischen Konsums von Pornografie der Probanden vor. Hierbei wurde die verkürzte Fassung der Skala für problematischen Pornokonsum verwendet. Diese enthielt Aussagen wie "Ich empfinde Pornografie als einen wichtigen Teil meines Lebens" und "Ich werde gestresst, wenn mich etwas davon abhält, Pornografie zu konsumieren."

Gestörtes Körperbild durch Pornokonsum

Die Antworten der Probanden, die auf einer Sieben-Punkte-Skala erfolgten, zeigen, dass ein höherer Pornokonsum bei Männern unabhängig von deren Alter oder sexueller Orientierung mit einem negativen Körperbild korreliert.

Die Untersuchung offenbarte auch, dass ein vermehrter Konsum von Pornografie zu einer Zunahme von Essstörungsverhalten führte, wie dem Einschränken der Nahrungsaufnahme sowie Essanfällen und nachfolgendem Erbrechen. Zudem kann problematischen Pornokonsum verschiedene Aspekte des persönlichen Wohlbefindens negativ beeinflussen, darunter sexuelle Funktionsstörungen, Hypersexualität und die allgemeine psychische Gesundheit.

Als Reaktion auf die Studienergebnisse empfehlen die Autoren, dass Therapeuten vermehrt ein gestörtes Körperbild ihrer Patienten thematisieren sollten.

„Um das Risiko der Entwicklung oder Verschlimmerung von Symptomen einer Essstörung zu reduzieren, sollten Therapeuten, die mit männlichen Klienten arbeiten, problematischen Pornokonsum und Bedenken hinsichtlich des Körperbildes während der Therapie beurteilen.“

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