Dennis L.
Sowohl Männer als auch Frauen können eine Beziehung durch Untreue aufs Spiel setzen. Soziologinnen konnten jedoch einen interessanten Unterschied zwischen Frauen und Männern ausmachen, wenn es zum Seitensprung kommt. Dieser Fakt könnte letztlich dabei helfen, die Beziehung bereits vorab im Gleichgewicht zu halten.
München (Deutschland). Die Soziologinnen Christiane Bozoyan und Claudia Schmiedeberg haben sich einem heiklen Thema gewidmet: dem Fremdgehen. In Kombination mit dem Panel Analysis of Intimate Relationships and Family Dynamics lassen sich neue Erkenntnisse im Bereich der Untreue schließen. Die Gründe sind zwar nach wie vor verschieden. Nach dem Seitensprung gibt es zwischen Frauen und Männern aber einen merklichen Unterschied.
Zudem konnten die Soziologinnen festmachen, dass eine fehlende Langzeitperspektive in der aktuellen Beziehung die Bereitschaft für einen Seitensprung erhöht. Wer keine Zukunft für sich und seinen Partner sieht, geht also eher fremd. Dabei scheinen eine Ehe und eine gemeinsame Wohnung jedoch keine Langzeitperspektive darzustellen.
Es gibt zahlreiche Umfragen rund um das Fremdgehen. Diese sind nicht unbedingt repräsentativ und haben oft keinen wissenschaftlichen Charakter. Sie können aber dennoch ein grobes Bild rund um das Tabuthema zeichnen. Dabei wurden in Deutschland 5.600 Personen befragt, die aktuell in einer Beziehung sind oder schon einmal waren. Rund 30 % der Frauen und 28 Prozent der Männer gaben dabei zu, während einer Partnerschaft den Seitensprung gewagt zu haben. Wie hoch die Dunkelziffer ist, lässt sich nur schwer abschätzen. Experten gehen davon aus, dass rund 40 Prozent der Deutschen schon einmal untreu gewesen sind. Somit ist nahezu jede zweite Beziehung betroffen. Gleichzeitig ist der Seitensprung aber nach wie vor ein absolutes Tabuthema. Wer fremdgeht, behält das in der Regel für sich. Das gilt sowohl gegenüber dem aktuellen Partner als auch künftigen Bekanntschaften. In der Forschungssituation von Christiane Bozoyan und Claudia Schmiedeberg gaben gar nur 5 Prozent der Befragten die Untreue zu. Ein Wert, der sich nicht mit anderen Ergebnissen aus Umfragen deckt. Die Anzeichen für einen Seitensprung sind oft subtil. Wer seinem Partner nicht vertraut, kann aber auch eine Detektei Hamburg beauftragen oder sich selbst auf Spurensuche machen. Immer häufiger wird die Untreue nämlich über das eigene Smartphone aufgedeckt. Verbotene SMS, verdächtige Anrufe oder eindeutige Bilder können die Partnerschaft in wenigen Sekunden zerstören.
Wer seine Beziehung für einen One-Night-Stand oder eine andauernde Affäre aufs Spiel setzt, hat dafür in der Regel gute Gründe. Unzufriedenheit alleine reicht hingegen oft nicht aus, um die gemeinsame Beziehung aufs Spiel zu setzen. Die Hemmschwelle für einen Seitensprung sinkt hingegen, wenn die Langzeitorientierung in der Beziehung fehlt. Sieht ein Partner keine gemeinsame Zukunft in der Liebe, orientiert man sich an neuen Bekanntschaften. Kommt es dann zu einem Seitensprung, wäre eine Trennung nicht das Ende der Welt. Interessant ist auch, was die Soziologinnen noch in Bezug auf die Langzeitorientierung herausgefunden haben. Verlobung, Ehe und eine gemeinsame Wohnung sind anscheinend keine ausreichenden Gründe, um die Partnerschaft nicht aufs Spiel zu setzen. Schwangerschaft und Kinder hingegen bremsen das Risiko bei Frauen und Männern, einen Seitensprung zu wagen.
Christiane Bozoyan und Claudia Schmiedeberg haben sich auch angesehen, was nach dem Seitensprung passiert. Hier konnte der größte Unterschied zwischen Frauen und Männern ausgemacht werden. Denn nach einer Affäre sind Frauen in der aktuellen Beziehung deutlich unzufriedener. Bei Männern hingegen sinkt die Zufriedenheit nach einem Seitensprung weniger stark ab. Der Grund dafür könnte in der Emotionalität zu finden sein. Es wird angenommen, dass Frauen beim Sex eine stärkere emotionale Bindung empfinden als Männer. Soziobiologische Erklärungen wollten die Soziologinnen nicht gelten lassen. Dass Männer ihrem Fortpflanzungstrieb eher erliegen, sei wissenschaftlich nicht belegbar.
Deutlich klarer ist die Forschungslage, wenn man auf glückliche Beziehungen blickt. Immerhin sind viele Paare stolz auf ihre vielen gemeinsamen Jahre und berichten nur allzu gerne über die vermeintliche Liebesformel. Eine Studie der University of California konnte aber auch hier nicht zu einem eindeutigen Ergebnis kommen. Klar ist, dass die Befragten durch Herausforderungen enger zusammengeschweißt wurden. Auch Humor und eine gewisse Freundschaft in der Beziehung darf nicht fehlen, wenn man möglichst lange zusammenleben möchte. Zudem zeigte sich, dass Langzeitbeziehungen weniger oft in die Brüche gehen. Wer viel gemeinsam erlebt hat und auch in der Vergangenheit meist glücklich war, hält eher an der Partnerschaft fest. Das genaue Geheimrezept für die Liebe konnte man aber auch an der Martin-Luther-Universität in Halle nicht erforschen. Auch hier stellte sich Humor als eine der wichtigsten „Zutaten“ für eine glückliche Beziehung heraus. Wahrscheinlich kann man die Liebe aber auch gar nicht zu 100 % wissenschaftlich ergründen. Oft ist es dieser eine Funke, der zwischen ewiger Partnerschaft und baldiger Trennung entscheidet.