Robert Klatt
Menschen, die Fotos mit Haustieren haben, wirken beim Onlinedating attraktiver. Eine Studie hat nun untersucht, welche Tierarten bei der Partnersuche am besten ankommen.
Wien (Österreich). In Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) lernen sich immer mehr Menschen beim Onlinedating kennen. Eine Studie von casino.at hat deshalb eine Umfrage mit rund 1.000 Teilnehmern durchgeführt, die untersucht hat, worauf Singles beim Onlinedating besonders achten.
Laut den Befragten ist beim Onlinedating der erste Eindruck entscheidend. Viele Nutzer (40 %) entscheiden in unter 15 Sekunden, ob ein Profil für sie interessant ist oder nicht. Die Studie zeigt zudem, dass bestimmte Dos and Don'ts die Attraktivität von Profilen beim Onlinedating stark beeinflussen können.
Interessiert | % | Nicht interessiert | % |
---|---|---|---|
Profilbild mit einem Lächeln | 71 | Gesicht ist nicht zu erkennen | 61 |
Ganzkörperbild | 64 | Gruppenfotos, bei denen es schwer zu erkennen ist, wer die Person ist | 57 |
Reisefotos | 58 | Ein Foto, auf dem die Person raucht | 50 |
Bild mit einem Haustier | 51 | Ein offensichtlicher Fotofilter | 50 |
Der Standort | 51 | Ein Foto, auf dem die Person Alkohol trinkt | 48 |
Die Umfrage zeigt somit, dass ein Foto mit einem Haustier beim Onlinedating auf mehr als der Hälfte der Nutzer (51 %) attraktiver und interessanter wird. Inzwischen haben auch Anbieter von Datingportalen auf die hohe Beliebtheit von Haustieren reagiert und spezielle Singlebörsen für die Partnersuche mit Tier konzipiert, die auch in Österreich und in der Schweiz verfügbar sind.
Um herauszufinden, ob Bilder mit Haustieren die Chancen beim Onlinedating tatsächlich erhöhen, haben die Redakteure von casino.at ein Experiment entwickelt. Sie erstellten dazu bei verschiedenen Datingportale männliche und weibliche Profile, auf deren Fotos eine der zehn populärsten Hunde- und Katzenrassen zusehen war.
Die Tierfotos wurden täglich ausgetauscht, während die übrigen Profilangaben identisch blieben. Es konnte so ermittelt werden, ob die Haustiere die Anzahl der Kontakte erhöhen und welche Tierart die Chancen am meisten beeinflusst.
Männer scheinen ein Faible für Frauen mit aktiven Hunden zu haben. Bilder mit einem Border Collie im Profil stießen auf besonderen Anklang und sammelten beeindruckende 52 Matches. Nicht weit dahinter rangierte das Bild mit einem Labrador, das 40 Matches erzielte. Somit scheint der Labrador auch im Dating-Bereich als Sympathieträger zu fungieren.
Interessanterweise erweckten Profile mit einem Golden Retriever und einer Französischen Bulldogge weniger Interesse, wobei sie nur 22 bzw. 25 Matches erhielten und sich damit auf den unteren Rängen platzierten. Katzen auf Profilbildern wirkten auf Männer generell weniger ansprechend. Vor allem die Norwegische Waldkatze stach hier heraus, mit lediglich 13 Matches im Test.
Position | Haustier | Matches insgesamt | Erfolgsquote |
---|---|---|---|
1 | Border Collie | 52 | 40,00 % |
2 | Labrador | 40 | 30,77 % |
3 | Chihuahua | 38 | 29,23 % |
4 | Australian Shepherd | 30 | 23,08 % |
5 | Maine Coon | 29 | 22,31 % |
6 | Rottweiler | 28 | 21,54 % |
7 | Französische Bulldogge | 25 | 19,23 % |
8 | Golden Retriever | 22 | 16,92 % |
9 | Britisch Kurzhaar | 21 | 16,15 % |
10 | Norwegische Waldkatze | 13 | 10,00 % |
Frauen zeigten eine klare Vorliebe für Chihuahuas, wobei 39 von 130 Swipes zu Matches führten. Das Profil mit einem Border Collie erfreute sich ebenfalls großer Beliebtheit und belegte mit 27 Matches den zweiten Platz. In starkem Kontrast dazu stand der Australian Shepherd, der lediglich 18 Matches erzielte und damit das Schlusslicht bildete.
Obwohl Katzen in diesem Test allgemein weniger populär waren als Hunde, konnte das Profil mit einer Norwegischen Waldkatze immerhin 30 Matches verzeichnen und belegte somit Rang fünf. Die Rassen Maine Coon und Britisch Kurzhaar erreichten 24 bzw. 22 Matches und positionierten sich auf den Plätzen sieben und acht.
Interessanterweise galt der Labrador laut einer Studie aus dem Jahr 2020 als Österreichs Favorit unter den Hunderassen. Trotz seiner Beliebtheit als Familienhund schaffte er es in diesem Flirt-Experiment nur auf den sechsten Rang, mit einer Erfolgsquote von 20 %, wenn es um das Erzeugen von Attraktivität ging.
Position | Haustier |
Matches insgesamt |
Erfolgsquote |
---|---|---|---|
1 | Chihuahua | 39 | 30,00 % |
2 | Border Collie | 37 | 28,46 % |
3 | Golden Retriever | 34 | 26,15 % |
4 | Französische Bulldogge | 33 | 25,38 % |
5 | Norwegische Waldkatze | 30 | 23,08 % |
6 | Labrador | 26 | 20,00 % |
7 | Maine Coon | 24 | 18,46 % |
8 | Britisch Kurzhaar | 22 | 16,92 % |
9 | Rottweiler | 19 | 14,62 % |
10 | Australian Shepherd | 18 | 13,85 % |
Laut der Untersuchung sind Hunde bei den Singles besonders beliebt. Es kommt deshalb immer häufiger zum sogenannten „Dogfishing“, bei dem mithilfe eines Hundes versucht wird, die Aufmerksamkeit potenzieller Partner zu erlangen und damit die Aussichten auf Dates oder Beziehungen zu verbessern. Ob der Hund tatsächlich dem Profilinhaber gehört, scheint oft zweitrangig. Dennoch sollte das Nutzen eines Tieres zu solchen Zwecken laut Experten kritisch gesehen werden.
In der Psychologie geht man davon aus, dass Menschen Haustierhalter mit Eigenschaften assoziieren, die auch beim idealen Partner vorhanden sein sollten, also etwa Zuverlässigkeit, Pflichtbewusstsein, Aktivität und Empathie.
Dazu passen auch die Ergebnisse des Experiments, bei dem Border Collie, Labrador, Golden Retriever und Chihuahua im Mittel die besten Ergebnisse erzielten. Border Collies, Labradore und Golden Retriever sind für ihre Aktivität und Eignung als Familienhunde bekannt. Chihuahuas hingegen beeindrucken durch ihre putzige Erscheinung und den Bedarf an besonderer Fürsorge.