Robert Klatt
Die Anzahl der Paketlieferungen nimmt kontinuierlich zu. In Japan soll deshalb ein Förderband die Metropolen Tokio und Osaka verbinden, um tausende Lkw zu ersetzen.
Tokio (Japan). Die Anzahl der Paketlieferungen hat sich in den letzten 30 Jahren verdoppelt. Die Logistik kommt dadurch zunehmend an ihre Grenzen und Analysen prognostizieren, dass bis 2030 etwa ein Drittel der Pakete aufgrund des Arbeitskräftemangels nur noch mit hohen Verspätungen ausgeliefert werden können. Das japanische Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus (MLIT) hat deshalb ein Konzept für ein etwa 500 Kilometer langes Förderband vorgestellt, das die Tokio, eine der größten Metropolregionen der Welt, mit Millionenstadt Osaka verbinden soll.
Das automatisierte Förderband soll Waren auf dem Mittelstreifen von Autobahnen und Schnellstraßen oder in unterirdische Tunnel transportieren. Die Pakete werden dazu auf standardisierte Paletten geladen, die bis zu 1.000 Kilogramm tragen können. Laut Berechnungen kann das System so viele Pakete transportieren wie etwa 25.000 Lkw. Wie Tetsuo Saito, Minister für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus, erklärt, soll das Förderband nicht nur die Logistik entlasten, sondern auch CO₂-Emissionen einsparen.
„Das Projekt wird nicht nur die Logistikkrise bewältigen, sondern auch dazu beitragen, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Wir möchten die Diskussionen darüber zügig vorantreiben.“
Die Planung des Ministeriums sieht vor, dass das Förderband bereits 2034 in Betrieb gehen soll. Laut unterschiedlichen Bauunternehmen aus Japan wären die Kosten jedoch enorm. Die Unternehmen geben Kosten zwischen 40 und 460 Millionen Euro für einen zehn Kilometer langen Abschnitt an. Die Gesamtkosten lägen damit bei bis zu 21,5 Milliarden Euro. Die Finanzierung soll deshalb teilweise durch Privatunternehmen, etwa Logistikdienstleister, die das Förderband nutzen möchte, erfolgen.