Robert Klatt
In Deutschland hat erste kommerzielle Drohnenlieferservice seinen Regelbetrieb aufgenommen.
Lüdenscheid (Deutschland). In den meisten Großstädten in Deutschland fließt der Verkehr laut dem aktuellen Traffic Index von TomTom immer langsamer. Weil dies auch Paketdienste betrifft, arbeiten unterschiedliche Unternehmen an einem Drohnenlieferservice. In Lüdenscheid haben die Koerschulte Group, der Softwareentwickler HHLA Sky und der Drohnenhersteller Third Element Aviation (3EA) ein entsprechendes System zweieinhalb Jahre erprobt.
Nun hat das Luftfahrbundesamt (LBA) den Unternehmen erlaubt, mit dem kommerziellen Drohnenlieferservice den Regelbetrieb zu starten. Es handelt sich dabei um den ersten Drohnenlieferservice in Deutschland.
Die Logistikdrohne Auriol kann Pakete mit einem Gewicht von bis zu 6,5 Kilogramm transportieren. Diese nimmt sie mit einem Greifer auf und setzt sie am Zielort zentimetergenau ab. Die Flugdauer liegt bei bis zu 45 Minuten und die maximale Geschwindigkeit bei 65 km/h. Die Flughöhe der Logistikdrohne befindet sich auf 40 Metern. Laut den beteiligten Unternehmen kann die Drohne bis zu 80 Pakete täglich ausliefern.
Im Betrieb muss die Drohne nicht permanent von einem Menschen gesteuert werden. Stattdessen kann ein Mitarbeiter in der Zentrale zehn bis zwölf Drohnen parallel überwachen und muss nur bei eventuellen Problemen eingreifen. Zur Sicherheit verfügt die Drohne über einen Fallschirm.
Die Unternehmen möchten zeitnah weitere Drohnen bauen und neue Liefergebiete in Deutschland und der Europäischen Union (EU) erschließen. Laut dem Verband für unbemannte Luftfahrt (UAV DACH) handelt es sich bei der Logistikdrohne Auriol um einen „wichtigen Meilenstein“. Auch andere Experten sehen großes Potenzial in dem Drohnenlieferservice, weil die Luftlinie besonders effizient.