Dennis L.
Neuste Studien zeigen, wie es um den Breitband-Ausbau in Deutschland bestellt ist. Demnach hat der Westen der Bundesrepublik schnelleres Internet als der Osten, Großstädte besitzen bessere Anschlüsse als ländliche Regionen und in rund ein Drittel der Gewerbegebiete ist das Internet viel zu langsam.
Sehnde (Deutschland). Gleich zwei aktuelle Studien zeigen, wie der Breitband-Ausbau in Deutschland voran geht und wo derzeit noch Defizite zu finden sind. Eine Auswertung der erhobenen Datensätze eines Portals für Geschwindigkeitsmessungen für DSL-Anschlüsse hat ergeben, dass die alten Bundesländer in Deutschland durchschnittlich einen schnelleren Internetanschluss besitzen als die neuen Bundesländer.
Schaut man sich die Daten der DSL-Kunden genauer an, so zeigt sich zudem, dass das Breitband-Internet in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München besser ausgebaut ist als in ländlichen Regionen. „Gerade hier sind die Unterschiede sehr deutlich zu sehen“, heißt es in der Studie.
Neben den privaten Internetanschlüssen gibt es aber auch noch große Defizite bei Gewerbekunden. Rund ein Drittel der Gewerbegebiete in Deutschland hat keinen Anschluss an schnelles Internet – ein Manko, welches von der Politik schon lange kritisiert wird.
Aber obwohl Deutschland immer noch eine Kupferrepublik ist, lohnt sich ein Vergleich der verschiedenen Internetanbieter – und sei es nur, um einen günstigen Internetvertrag abzuschließen. Denn obwohl fast jeder DSL-Anbieter in einer Region auf dieselbe Infrastruktur zurückgreift, so gibt es durch sogenanntes Supervectoring und Softwareeinstellungen dennoch Unterschiede mit der möglichen Internetgeschwindigkeit. Hier kann ein DSL-Vergleich Klarheit bringen und helfen die Kosten für den bestehenden Anschluss zu senken.
Schaut man ich die Zahlen im Jahrbuch des Statistischen Bundesamtes an, so macht Deutschland im Vergleich zu anderen reichen OECD-Staaten eigentlich ein sehr guten Eindruck. Obwohl die anderen OECD-Länder auf Glasfaser-Technologie setzen und Deutschland weiter auf Supervectoring mit Kupferkabeln, so haben angeblich dennoch ganze 87 Prozent der deutschen Haushalte einen Breitbandanschluss. Aber wie kann das sein? Der Trick des Statistischen Bundesamtes liegt darin, einfach die mobilen Anschlüsse als Breitbandanschluss zu zählen. Wie sinnig die Zusammenführung der echten Internetanschlüsse und der von mobilen Verträgen ist, sei dahingestellt.
Wie langsam das Internet in Deutschland tatsächlich ist, zeigen Durchschnittszahlen aus Niedersachsen. So beträgt die durchschnittliche Downloadrate in Städten wie Bremen gerade einmal 27 Megabit pro Sekunde. Auf dem Land beträgt die Verbindungsgeschwindigkeit gerade noch 14 Megabit pro Sekunde. Diese Zahlen einfach mit den mobilen „Breitband-Anschlüssen“ schönzurechnen, kann laut Aussage der FDP langfristig fatale wirtschaftliche Folgen für die Region haben.
Trotz der Kritik seitens der Politik ist eine deutliche Besserung vorerst nicht in Sicht. Der Breitband-Ausbau stockt noch immer und während die oberen fünf Prozent der schnellsten DSL-Gebiete seit dem Jahr 2013 um etwa 200 Prozent zulegten, kamen die unteren fünf Prozent der langsamsten Internetregionen in Deutschland auf gerade einmal 23 Prozent schnelleres Internet.
Derzeit zeichnet sich ein erschreckendes Bild ab: Das Internet wird in Ballungszentren immer schneller, da dort der weitere Ausbau für die Provider am lukrativsten ist. Zeitgleich drohen ländliche Regionen immer weiter abzufallen und werden dadurch für Privathaushalte und Unternehmen immer unattraktiver. Besserung ist bisher noch nicht in Sicht.