Modernes Waffensystem

China erzielt Durchbruch bei Abwehr von Hyperschallraketen

Robert Klatt

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Auf den Punkt gebracht
  • Hyperschallwaffen bewegen sich mit mindestens fünffacher Schallgeschwindigkeit (Mach 5), also mindestens 6.175 km/h und können deshalb mit herkömmlichen Abwehrsystemen nicht abgeschossen werden
  • Chinesische Wissenschaftler haben nun einen Durchbruch bei der Erforschung eines Abwehrsystems für Hyperschallraketen erreicht

China entwickelt ein neues Abwehrsystem, das Hyperschallflugzeuge und Hyperschallraketen trotz ihrer hohen Geschwindigkeit neutralisieren kann.

Shanghai (China). Hyperschallgeschwindigkeit (Hyperschall) bezeichnet in der Luft- und Raumfahrt Überschallgeschwindigkeiten oberhalb der fünffachen Schallgeschwindigkeit (Mach 5), also mindestens 6.175 km/h. Hyperschallraketen, die mit 1.715 m/h in Luft von 20 Grad Celsius oder mehr fliegen, können wegen ihrer enormen Geschwindigkeit nicht mit herkömmlichen Abwehrsystemen abgeschossen werden.

Wie die South China Morning Post (SCMP) meldet, haben Wissenschaftler der Shanghai Institute of Mechanical and Electrical Engineering nun einen Durchbruch bei der Erforschung eines Abwehrsystems für Hyperschallraketen erreicht. Das Team um Yin Zhongjie hat mehrfachverwendbare Fluggeräten entwickelt, die über lange Strecken mit Mach 5 fliegen können.

Frühwarnsatelliten und Bodenradarstationen

Um China vor Angriffen mit Hyperschallwaffen zu schützen, sollen Frühwarnsatelliten und Bodenradarstationen im Ernstfall dieses Abwehrsystem alarmieren. Anschließend wird die Flugbahn des feindlichen Hyperschallflugzeugs oder der Hyperschallrakete prognostiziert und das neue Fluggeräte neutralisiert die Gefahr mit einem Projektil. Danach kann es zu seiner Basis zurückfliegen und erneut verwendet werden.

Hyperschall ist ein mathematisches Problem

Laut den chinesischen Wissenschaftlern ist bei der Umsetzung des Konzepts vor allem die Berechnung der Flugbahn problematisch. Bereits existierende Algorithmen für das Abfangen von Flugzeugen und Raketen wurden für konventionelle Waffen entwickelt, die sich deutlich langsamer als Hyperschall bewegen. Berechnet man die Flugbahn des Hyperschallabwehrsystems mit diesen Methoden, kann es zu einem Absturz des Hyperschallfluggeräts kommen.

Weil die Berechnung der Hyperschallflugbahnen so komplex ist und sich ihre Eigenschaften stark von konventionellen Fluggeräten unterscheiden, kann diese nicht mit dem Bordcomputer des Abfangfliegers erfolgen. Die Forscher müssen deshalb eine Methode finden, mit der die Berechnung der Hyperschallflugbahn bereits im Vorfeld passiert oder durch Algorithmen stark vereinfacht wird.

Hyperschallabwehrsystem erreicht Ziel fast

Laut einer Computersimulation kann ihr Algorithmus, der auf einer Doktorarbeit von David Benson vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) basiert, das neue Abwehrsystem auf 6,8 Kilometer an eine fliegende Hyperschallwaffe hinführen. Der Algorithmus braucht also nur noch geringe Optimierungen, um China vor feindlichen Hyperschallwaffen schützen zu können.

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