Robert Klatt
In Deutschland dürfen seit dem 1. Januar 2023 autonome Autos mit bis zu 130 km/h fahren. Das dazu erforderliche Level 3 besitzen bisher aber nur zwei Modelle.
Berlin (Deutschland). Das Weltforum für die Harmonisierung von Fahrzeugvorschriften der UN-Wirtschaftskommission (UNECE) hat im Sommer 2022 eine Erhöhung der Geschwindigkeitsbegrenzung für autonomes Fahren auf 130 km/h beschlossen. Inzwischen haben über 50 Länder, darunter auch die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU), die Anpassung angenommen.
Theoretisch dürfen auch in Deutschland seit dem 1. Januar 2023 selbstfahrenden Autos mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h fahren. Praktisch liegt die Geschwindigkeitsbegrenzung aber noch bei km/h, weil die Regelungen und Zertifizierungen noch nicht an die Straßenverkehrsordnung angepasst und durch das Kraftfahrzeug-Bundesamt (KBA) zertifiziert wurden.
Zudem gibt es bisher in Deutschland nur zwei Autos, die mit Level 3 (Automatisierter Modus) auf den Autobahnen fahren dürfen. Es handelt sich dabei um die S-Klasse und das Elektroauto EQS von Mercedes in Verbindung mit dem optionalen System Drive Pilot.
Wie die Automobilwoche (Paywall) berichtet, hat Mercedes noch keinen Zeitplan für die Zertifizierung und Zulassung des Drive Pilot für die neue Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h festgelegt. Der Automobilhersteller konzentriert sich derzeit auf die Entwicklung der nötigen Parameter und möchte danach den Drive Pilot schrittweise von 60 km/h auf 130 km/h anpassen.
Fahrer können bei Nutzung des System Drive Pilot ihre Hände vom Lenkrad nehmen. Das Auto hält dann autonom den erforderlichen Sicherheitsabstand ein und korrigiert die Spur. Es kommt dabei aber noch teilweise zu einer Überforderung, bei der der Fahrer die Kontrolle wieder übernehmen muss.
