Robert Klatt
In Sachsen wurde der größte Solarpark Deutschlands in Betrieb genommen. Der Energiepark Witznitz besteht aus 1,1 Millionen Modulen und kann hunderttausende Haushalte mit Strom versorgen.
Borna (Deutschland). In Deutschland decken erneuerbare Energien laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) bereits über die Hälfte des Stromverbrauchs. Damit der Anteil in Zukunft weiter zunimmt, werden zahlreiche neue Wind-, Wasser- und Solarkraftwerke erreicht, darunter auch der größte Solarpark des Landes, der kürzlich seinen Betrieb in der Nähe von Borna aufgenommen hat.
Laut dem Unternehmen Move On Energy besteht die Anlage aus 1,1 Millionen Solarmodulen und hat eine Maximalleistung von 650 Megawatt (MW). Das größte Solarkraftwerk der Welt besteht aus 5,26 Millionen Modulen und hat eine Spitzenleistung von 3,5 Gigawatt (GW).
Neben den 1,1 Millionen Solarmodulen hat Move On Energy seit dem Baubeginn im Juni 2022 auf der Kippfläche eines ehemaligen Braunkohltagebaus auch 3.500 Wechselrichter und 7.500 Modultische installiert. Der Energiepark Witznitz verfügt zudem über zwei Umspannwerke, die den Strom über 380-Kilovolt-Hochspannungsleitungen in das 50-Hertz-Stromnetz einspeisen.
Eine Berechnung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE zeigt, dass der Energiepark Witznitz etwa 600 GWh Strom jährlich produzieren kann. Dies reicht aus, um etwa 360.000 Menschen mit Strom zu versorgen. Einen Großteil des Stroms wird der Signal Iduna über das Tochterunternehmen Hansainvest Real Assets aber an Industriekunden verkaufen. Shell hat sich mit 600 der 650 MW (92,3 %) bereits fast die Gesamtleistung für die kommenden 15 Jahre gesichert.
Das Mineralöl- und Erdgasunternehmen möchte mit dem Solarstrom sein Portfolio an CO₂-neutraler Energie ausbauen, um bis 2050 zu einem klimaneutralen Konzern werden zu können. Shell verkauft etwa die Hälfte des Stroms wiederum an Microsoft, das sich dazu verpflichtet hat, in der Region Leipzig bis 2025 seinen kompletten Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen.