35 Grad Außentemperatur

Elektro oder Verbrenner: Welche Autos kühlen bei Hitzewellen effizienter?

Robert Klatt

Elektroauto in der Klimakammer des ADAC )CADAyattaR ewU(Foto: © 

In den Sommerferien stehen viele Autos bei hohem Temperaturen im Stau. Der ADAC hat deshalb untersucht, ob Elektroautos oder Verbrenner effizienter kühlen.

Landsberg am Lech (U.S.A.). In Deutschland gehören lange Staus auf den beliebten Reiserouten in den Sommerferien zum Alltag. Angesichts der hohen Temperaturen laufen die Klimaanlagen in vielen Autos dabei permanent auf Hochtouren. Experten des Allgemeinen Deutschen Automobil-Club e. V. (ADAC) um Dino Silvestro haben in einer neuen Klimakammer deshalb untersucht, ob Elektroautos oder Verbrenner ihre Innensassen effizienter kühlen.

„Mit der Kombination aus Allrad-Rollenprüfstand, Klimakammer und fortschrittlicher Schnellladetechnik mit bis zu 300 kW setzt das Testlabor Elektromobilität neue Maßstäbe im europäischen Verbraucherschutz.“

Die Klimakammer des ADAC ermöglicht es, Autos bei Temperaturen von -20 bis +40 Grad Celsius zu testen. Sie kann also auch Hitzewellen simulieren, die laut einer Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) immer häufiger auftreten.

Stau bei Sommerhitze 

Der ADAC hat für das Experiment einen sommerlichen Stau simuliert, bei dem ein Elektroauto für acht Stunden stand. Dabei haben UV-Lampen starke Sonneneinstrahlung nachgebildet und es wurde eine Maximaltemperatur von 35 Grad Celsius erreicht. Das vollelektrische Tesla Model Y hatte zu Versuchsbeginn einen Batteriestand von 60 Prozent. Die Temperatur der Klimaanlage war auf 20 Grad Celsius eingestellt.

Im Mittel hat die Klimaanlage des Elektroautos 1,5 kWh Strom benötigt. In dem achtstündigen Stau ist der Batteriestand dadurch um 16 Prozent gesunken. Das Kühlen des Elektroautos hat also etwa acht Kilometer Reichweite pro Stunde gekostet.

1,5 Liter Kraftstoff pro Stunde

Ein Auto mit Verbrennungsmotor benötigt hingegen 1 bis 1,5 Liter Kraftstoff pro Stunde für die Klimaanlage bei diesen Temperaturen. Dies entspricht umgerechnet etwa 10 bis 15 kWh. Wie Dino Silvestro erklärt, belegt das Experiment somit deutlich, dass Elektroautos deutlich effizienter ihren Innenraum kühlen als Autos mit Diesel- oder Benzinmotor.

„Der erste Versuch im neuen ADAC Testlabor Elektromobilität zeigt, dass E-Auto-Fahrer keine Angst haben müssen, liegen zu bleiben, falls sie bei hohen Temperaturen in einen langen Stau geraten und die Klimaanlage aktiviert lassen.“

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