0,96 s auf 100 km/h

Elektroauto hat neuen Beschleunigungsrekord aufgestellt

Robert Klatt

Elektroauto der ETH Zürich beim Beschleunigungsrekord )hcirüZ HTEalleB alleD ordnasselA(Foto: © 

Ein Elektroauto der ETH Zürich hat den bisherigen Weltrekord bei der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h deutlich übertroffen.

Zürich (Schweiz). Studenten der Technischen Universität München (TU München) haben kürzlich mit ihrem Elektroauto muc023 einen neuen Reichweitenrekord aufgestellt, bei dem sie mit nur einer Akkuladung (15,5 kWh) 2.573,79 Kilometer zurückgelegt haben. Auch an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) arbeiten Studenten an einem Elektroauto. Der Fokus liegt hierbei aber nicht auf einer maximalen Effizienz, sondern einer möglichst hohen Beschleunigung.

Dem Akademische Motorsportverein Zürich (AMZ) ist es nun gelungen, einen neuen Weltrekord bei der Beschleunigung eines Elektroautos aufzustellen. Der Prototyp „Mythen“ erreichte in nur 0,965 Sekunden 100 km/h. Dies entspricht einer Beschleunigungsstrecke von nur 12,3 Metern. Der Rekord der Universität Stuttgart von 1,461 Sekunden wurde damit deutlich übertroffen.

Hohe Leistung und geringes Gewicht

Möglich war der Rekord durch die Kombination einer hohen Leistung mit einem minimalen Gewicht. Die vier Radnabenmotoren haben eine Gesamtleistung von 240 kW (326 PS). Das Fahrzeug selbst bringt ein Gewicht von 140 kg und das Gesamtgewicht lag dank der leichten Fahrerin bei nur 180 kg. Zudem waren Slick-Reifen mit Reifenheizungen sowie ein Allradantrieb vorhanden.

Dies reichte aber nicht aus, um die hohe Beschleunigung zu erreichen. Der begrenzte Anpressdruck würde entweder zu durchdrehenden Reifen führen oder die Traktionskontrolle würde die Motorleistung reduzieren müssen. Statt auf große Flügel, die bei den bisherigen Rekordfahrzeugen verwendet wurden, zu setzen, nutzten die Studenten der ETH Zürich eine andere Technik.

Gebläse drückt Auto auf den Boden

Stattdessen nutzte das Rekordauto „Mythen“ ein Gebläse, um den Anpressdruck des Autos an die Fahrbahnoberfläche zu erhöhen. Durch die Kombination von Fahrzeuggewicht und erzeugtem Anpressdruck lasten circa 380 kg auf den vier Slick-Reifen. Laut Dario Messerli, der die Aerodynamik konzipierte, kann sich das Elektroauto damit effektiv mit der Asphaltdecke verbinden.

„Unser erklärtes Ziel war es, den bestehenden Zeitrekord nicht nur marginal zu verbessern, sondern eine signifikante Leistungssteigerung zu erzielen.“

Laut Yann Bernard, der für die Motoren verantwortlich war, haben die Studenten alle Komponenten des Elektroautos selbst entwickelt oder angepasst.

„Die Arbeit am Projekt parallel zum Studium war sehr intensiv. Trotzdem hat es sehr viel Spaß gemacht, mit den Kolleginnen und Kollegen immer wieder neue Lösungen zu finden und das im Studium theoretisch Gelernte in die Praxis umzusetzen. Und natürlich ist es eine absolut einmalige Erfahrung, an einem Weltrekord beteiligt zu sein.“

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