Robert Klatt
Laut Daten der US-Verkehrsbehörden brennen Elektroautos deutlich seltener als Modelle mit Hybridantrieben und Verbrennungsmotoren.
Seattle (U.S.A.). In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Medien regelmäßig über brennende Elektroautos berichtet. Viele Menschen gehen daher inzwischen davon aus, dass das Risiko eines Fahrzeugbrandes bei ihnen deutlich höher ist als bei einem Auto mit Verbrennungsmotor. Nun offenbart eine Studie des Versicherungsdienstleister AutoInsuranceEZ, die auf Daten des National Transportation Safety Board (NTSB) und des Bureau of Transportation Statistics (BTS) basiert, dass Elektroautos tatsächlich seltener brennen als Autos mit anderen Antriebsarten.
Laut der Studie brennen in den U.S.A. Autos von Hybridantrieb am häufigsten. Von 100.000 verkauften Hybridautos brannten im Studienzeitraum 3.475 Fahrzeuge. Bei Verbrennern brannten von 100.000 verkauften Fahrzeugen 1.530 und bei Elektroautos lediglich 25. Insgesamt brannten 199.533 Verbrenner, 16.051 Hybride und nur 52 Elektroautos.
Die Studienautoren haben zudem die anhand von Daten von Recalls.gov Rückrufaktionen aufgrund von Brandgefahren analysiert. Sowohl Rückrufe für Hybrid- als auch für Elektrofahrzeuge waren ausschließlich auf Batterieprobleme zurückzuführen. Dies unterscheidet sich deutlich von den Rückrufen bei Benzin-Fahrzeugen, die aufgrund von Problemen mit Kraftstofflecks, elektrischen Kurzschlüssen und Antiblockiersystemen (ABS) zurückgerufen wurden. Auf dieser Grundlage scheint es bei Elektro- und Hybridfahrzeugen hauptsächlich Batterieprobleme zu sein, die zu Bränden führen können, und nicht etwa Probleme mit der elektrischen Verkabelung.
Obwohl die Daten zeigen, dass elektrische Brände nicht so häufig vorkommen wie Benzinfahrzeug-Brände, bedeutet dies nicht, dass sie weniger gefährlich sind. Tatsächlich sind Brände, die durch Lithium-Ionen-Batterien in Elektroautos entstehen, erheblich schwieriger zu löschen als Brände, die durch Benzin entstehen.
Zudem sind laut AutoInsuranceEZ in den U.S.A. die meisten Feuerwehrleute noch nicht mit Techniken zur Bekämpfung von EV-Bränden, etwa dem E-Vehicle Isolation System, einem Löschsack für Elektroautos, vertraut, weil Elektroautos noch relativ neu sind.
Da EV-Batterien im Wesentlichen ihre eigene Brennquelle darstellen, können sie laut Axel Hernborg, CEO of Tripplo, stundenlang brennen und es kann äußerst schwierig für Feuerwehrleute sein, sie abzukühlen.
„Elektroautos geraten seltener in Brand als benzinaufgeladene Autos, doch aufgrund des Einsatzes von Lithium-Ionen-Batteriepaketen kann die Dauer und Intensität der Brände sie erheblich schwieriger zu löschen machen. Lithium-Ionen-Batterien sind dafür bekannt, dass es äußerst schwierig ist, sie kühl zu halten. Selbst nachdem sie 24 Stunden lang scheinbar ausgeschaltet waren, können die Batterien genug Wärme erzeugen, um erneut zu entflammen.“
Es wird somit deutlich, dass es wichtig ist, Feuerwehrleute in der Brandbekämpfung der neuen Hybrid- und Elektrofahrzeugen besser zu schulen.