Robert Klatt
Die Versorgungssicherheit ist bei Solar- und Windkraft nicht immer gegeben. Der erste Wasserstoffakku für Privathäuser soll dieses Problem lösen.
Sydney (Australien). Die Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Quellen wie Wind- und Sonnenenergie benötigt aufgrund deren hoher Volatilität Speichersysteme, die in Zeiten geringer Produktion die Versorgungssicherheit garantieren. Im Großen könnte dies zum Beispiel über die kürzlich vorgestellte Underground Sun Conversion erfolgen.
Eigenheimbesitzer mit Solaranlagen nutzen derzeit zur Stromspeicherung vor allen Lithium-basierte Akkus wie Teslas Powerwall 2 (13,5 kWh). Nun hat das australische Unternehmen Lavo das Green Energy Storage System (40 kWh) vorgestellt, das während des Tages aus überschüssiger Solarenergie Wasserstoff erzeugt und diesem nachts mit einer Brennstoffzelle wieder in Strom umwandelt.
Das Lavo Green Energy Storage System ist der erste Wasserstoffakku für Privathäuser. Die Anlage wiegt etwa 320 kg und ist 1,70 m hoch und 1,20 m breit. Angeschlossen wird das System an einen (Hybrid-)Solar-Wechselrichter und die Hauswasserleitung.
Sobald die Solaranlage mehr Strom erzeugt, als der Haushalt verbraucht, elektrolysiert das System Wasser. Dabei setzen die Wassermoleküle den gebundenen Sauerstoff frei und der erzeugte Wasserstoff wird in einem Metall.
Laut Lavo besitzt der Wasserstoffakku eine doppelt so lange Lebensdauer wie die Tesla Powerwall 2. Neue Brennstoffzellen mit einem Katalysator ohne Kohlenstoffträger könnten die Lebensdauer von Wasserstoffakkus in Zukunft noch deutlich erhöhen. Überdies ist das Green Energy Storage System frei von giftigen Chemikalien und kommt mit Ausnahme des Pufferakkus (5 kWh) ohne Lithium aus.
Die Kapazität des Lavo Green Energy Storage System reicht für ein durchschnittliches Einfamilienhaus etwa zwei Tage. Dank des möglichen Parallelbetriebs kann das System aber auch größere Haushalte und Unternehmen mit Strom versorgen und ein „intelligentes virtuelles Kraftwerk“ bilden.
Leider hat auch das Lavo Green Energy Storage System negative Aspekte. Dies ist zum einen die Effizienz, die bei der Wasserstofferzeugung durch Elektrolyse etwa 80 Prozent beträgt. Die Effizienz der anschließenden Rückumwandlung in Strom liegt bei etwa 50 Prozent. Herkömmliche Batterien haben hingegen eine Effizienz von etwa 90 Prozent. Außerdem liegt die maximale Dauerleistung der Green Energy Storage System im Einzelbetrieb bei nur 5 kW.
Das Lavo Green Energy Storage System soll auch außerhalb von Australien vertrieben werden. Der Preis soll bei unter 20.000 Euro liegen. Dazu kommen noch die Kosten für die Solarzellen.