D. Lenz
Da ultraviolettes Licht von vielen Materialen absorbiert wird, war es bisher nahezu unmöglich eine Linse für extremes UV-Licht zu entwickeln, die das Licht entweder bündelt oder streut.
Berlin (Deutschland). Glas uns andere vergleichbare Materialien absorbieren extremes ultraviolettes Licht. Daher war es bisher nahezu unmöglich auf diesem Wege eine Linse zu entwickeln, die die kurzwellige Strahlung im Spektralbereich zwischen 10 und 121 Nanometern bündeln oder streuen kann. Ein Team von Forschern vom Max-Born-Institut in Berlin ist jedoch jetzt ein Durchbruch gelungen. Mit Hilfe eines Strahls aus Heliumatomen gelang es den Forschern um Lorenz Drescher das sogenannte XUV-Licht zu manipulieren, wie das Fachmagazin Nature berichtet.
Wie die Forscher schreiben, verursachen die Atome des Gases eine Lichtbrechung, die den Effekt einer refraktiven Linse entspricht. Je nach Dichte des Gases kann das XUV-Licht dabei gebündelt oder gestreut werden.
Mit dieser neuen Methode ist es nun möglich, Mikroskope herzustellen, die auch mit XUV-Licht arbeiten.
Welche Auswirkung die Entwicklung solcher Linsen für die Wissenschaft und letztendlich auch auf die Wirtschaft haben wird, ist derzeit noch nicht abzuschätzen. Beteiligte Forscher sprechen aber von "großen Möglichkeiten" die der Wissenschaft viele neue Experimente und Erkenntnisse bringen werden.
Wie sich diese Erkenntnisse später auf technologische Erungenschaften auswirken könnte, ist bisher noch unklar. Die ersten Firmen haben jedoch bereits Interesse an der neuen XUV-Linse bekundigt. Welche Unternehmen dies jedoch im einzelnen sind, wollten die Forscher auf Anfragen nicht mitteilen. So bleibt nur abzuwarten und den Technologiemarkt zu beobachten, wann und wo die neue Linsen-Technologie zum Einsatz kommt.