Erneuerbare Energie

Europas größter Batteriespeicher soll Strompreise reduzieren

 Robert Klatt

Europas größter Batteriespeicher in Schottland )eboneZ(Foto: © 

In Schottland wurde heute der größte Batteriespeicher Europas an das Stromnetz angeschlossen. Das System soll Schwankungen bei erneuerbaren Energien ausgleichen und den Strompreis reduzieren.

Blackhillock (Schottland). Erneuerbare Energien produzieren bereits den halben Strom der Europäischen Union (EU). In Großbritannien ist die Situation ähnlich. Um einen noch größeren Anteil des Stroms per Wind-, Wasser- und Solarkraft produzieren zu können, sind jedoch auch große Stromspeicher nötig, weil die erneuerbaren Energiequellen größeren Leistungsschwankungen unterliegen als Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke.

In Schottland hat das Unternehmen Zenobē deshalb den größten Batteriespeicher Europas gebaut. Das System hat eine Gesamtkapazität von 600 Megawattstunden (MWh) und wurde heute an das Stromnetz angeschlossen. Der gespeicherte Strom reicht aus, um 3,1 Millionen Haushalte für zwei Stunden zu versorgen, also mehr Haushalte, als es in Schottland gibt.

„Heute ist ein entscheidender Moment für die britische Energiewende. Mit Blackhillock erhöhen wir die betriebsbereite Speicherkapazität in Schottland um über 30 %. Batteriespeicher sind der Schlüssel zur Nutzung erneuerbarer Energien, und ich bin stolz, dass Zenobē gemeinsam mit unseren Partnern Europas größten und technologisch fortschrittlichsten Batteriespeicher realisiert hat.“

Batteriespeicher soll Netzengpässe reduzieren

Laut den beteiligten Unternehmen soll der Batteriespeicher Netzengpässe der Offshore-Windparks Viking (443 MW), Moray East (950 MW) und Beatrice (588 MW) ausgleichen und dabei helfen, die Windenergie effizienter nutzen zu können. Außerdem soll das System das britische Stromnetz zuverlässiger machen und die Stromkosten reduzieren. In den kommenden 15 Jahren sollen Verbraucher dadurch rund 200 Millionen Euro sparen und es sollen rund 2,6 Millionen Tonnen CO₂ weniger emittiert werden.

Das System soll dabei helfen, die Ziele des britischen „Clean Power 2030 Plan“ zu erreichen. Der Clean Power 2030 Plan sieht vor, dass der gesamte Strom Großbritanniens bis 2030 klimaneutral produziert wird. Dazu ist eine Speicherkapazität von mindestens 22 GW nötig. 

„Wir setzen unser Ziel um, bis 2030 auf saubere Energie umzustellen. Blackhillock ist ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg. Jedes neue Windrad, jede Solaranlage und jeder Batteriespeicher bringt uns diesem Ziel näher und schützt unsere Bürger vor zukünftigen Energiepreisschocks.“

Ähnliche Projekte werden auch in anderen Ländern umgesetzt. Der chinesische Konzern BYD Energy hat etwa kürzlich in Saudi-Arabien mit dem Bau des größten Stromspeicher der Welt begonnen.

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