Robert Klatt
Ein Münchner Designer hat ein faltbares elektrisches Fahrzeug entwickelt, das seinen Fahrer zu den Grundlagen eines körperlichen Fahrerlebnisses zurückführen soll.
München (Deutschland). Der Münchner Designer Andrea Mocellin hat ein faltbares, elektrisches Fahrzeug für gestresste Großstädter entwickelt, für das am Zielort kein Parkplatz gesucht werden muss. Das sogenannte Exo-Line, das vom Entwickler als „Wearable Concept Vehicle“ bezeichnet wird, kann stattdessen zusammengeklappt und mitgenommen werden. Zusammengeklappt ist das Fahrzeug etwa hüfthoch und passt in einen größeren Rucksack.
Den Hauptteil des Exo-Line bildet ein Holm, an dessen Ende sich ein Rad befindet. Vorne gehen vom Holm zwei Streben aus, an denen jeweils ein Rad sitzt. Um das innovative Fahrzeug zu nutzen, muss der Mensch darauf liegen. Die Hauptlast trägt dabei eine breitere Auflage im Brustbereich, in der auch der Lithium-Ionen-Akku integriert ist. Die Füße befinden sich während der Fahrt auf Auflagen über dem Hinterrad.
Der elektrische Antrieb des Fahrzeugs erfolgt über einen Radnabenmotor im Hinterrad. Die Hände des Fahrers befinden sich an zwei Griffen, die in den vorderen Streben integriert sind. Diese werden ebenfalls zum Beschleunigen und Bremsen des Exo-Line verwendet. Gelenkt wird Exo-Line über die beiden vorderen Rädern. Es ist jedoch unklar, wie dies genau funktioniert. Die Webseite des Projekts liefert lediglich Hinweise darauf, dass die Lenkung über die Verlagerung des Körpergewichts erfolgt.
„Räder und Cockpit folgen beim Fahren der Bewegung des Körpers und geben dem Fahrer das Gefühl, Teil des Fahrzeugs zu sein.“
Auf Linkedin bezeichnet Mocellin seine Entwicklung als „hochsportliches, tragbares Fahrzeug“, dessen Inspirationsquelle unter anderem Exoskelette waren. Es ist somit wahrscheinlich, dass das Fahren mit dem Exo-Line trotz des elektrischen Antriebs eine gewisse Sportlichkeit benötigt.
Laut Mocellin wollte er ein Fahrzeug entwickelt, das „uns zu den Grundlagen eines körperlichen Fahrerlebnisses zurückführt. Das Ziel war es, die Anzahl der Komponenten im Fahrzeug zu minimieren, um schnell über die Straße zu gleiten und ein reines Gefühl von Freiheit und Verbundenheit mit dem Fahrzeug zu vermitteln, indem man dem reinen Instinkt beim Lenken, Beschleunigen und Bremsen folgt.“
Bisher existiert vom Exo-Line lediglich ein funktionsfähiger Prototyp. Details zu dessen Reichweite und Geschwindigkeit wurden nicht veröffentlicht. Ob das Fahrzeug tatsächlich in den Handel kommen wird und mit welchem Preis zu rechnen ist, ist ebenfalls noch unbekannt.