2,8 Jahre Amortisationszeit

Funktionieren Solaranlagen im Hochgebirge besser als im Flachland?

Robert Klatt

Solaranlage auf dem Lac des Toules )eigrenE ednamoR(Foto: © 

Im Gebirge der Schweiz wurde die erste schwimmende Höhen-PV-Anlage installiert. Eine Studie hat nun die ökologischen und ökonomischen Aspekte untersucht.

Zürich (Schweiz). Solaranlagen sind neben der Windkraft einer der Eckpfeiler der Energiewende. Unternehmen errichten Solarkraftwerk, darunter die größte Solaranlage der Welt aus 5,26 Millionen Modulen im chinesischen Wüstenareal von Urumqi und das größte deutsche Solarkraftwerk aus 1,1 Millionen Modulen auf der Kippfläche eines ehemaligen Braunkohltagebaus, bislang vor allem in flachen Regionen. In der Schweiz auf dem Lac des Toules hat Romande Energie 2019 die erste schwimmende Höhen-PV-Anlage installiert.

Forscher der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) haben im Fachmagazin Sustainable Energy Technologies and Assessments nun eine Studie publiziert, die die ökologischen und ökonomischen Aspekte der Solaranlage im Hochgebirge analysiert hat.

Solaranlage auf 1.810 Metern Höhe 

Die Solaranlage in den Schweizer Alpen schwimmt auf einem Stausee in 1.810 Metern Höhe. Sie besteht aus 35 Plattformen mit Modulen aus zweiseitigen Zellen, die das Licht auf der Vorder- und Rückseite nutzen können. Insgesamt liegt die Leistung der 2.240 Quadratmeter großen Solaranlage bei 448 Kilowatt (KW). Laut der Studie der ZHAW ist vor allem die energetische Amortisationszeit der Höhen-PV-Anlage mit nur 2,8 Jahren sehr gering. Die Solaranlage im Gebirge übertrifft damit Anlagen im Flachland deutlich.

Minimale Treibhausgasemissionsintensität

Auch die Treibhausgasemissionsintensität über den gesamten Lebenszyklus der Höhen-PV-Anlage ist mit 94 gCO2e pro kWh produzierten Strom gering. Die Wissenschaftler sind deshalb der Ansicht, dass die Höhen-PV-Anlage deutlich geringere Umweltauswirkungen hat als Solaranlagen auf dem Boden oder im Flachland.

Die Studie zeigt jedoch auch, dass das Montagesystem der schwimmenden Höhen-PV-Anlage problematisch ist. Die Anlage benötigt komplexe Fundamente und eine große Anzahl an Pfählen aus Aluminium. Im Vergleich zu Freiflächenanlagen benötigt sie deshalb etwa die achtfache Menge des Leichtmetalls.

Sustainable Energy Technologies and Assessments, doi: 10.1016/j.seta.2024.103880

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