Robert Klatt
Das Unternehmen Shimadzu hat eine optische Strontium-Gitter-Uhr entwickelt, die in zehn Milliarden Jahren lediglich eine Abweichung von einer Sekunde hat. Sie ist damit rund 100-mal genauer als Cäsium-Atomuhren und könnte bei der geplanten Neudefinition der Sekunde helfen.
Kyōto (Japan). Das japanische Unternehmen Shimadzu wurde bereits 1875 gegründet und produziert Geräte der instrumentellen Analytik wie Flüssigkeitschromatografie (LC, HPLC, UHPLC), Gaschromatografie (GC), LCMS, GCMS, Spektroskopie, Summenparameter (TOC), Materialprüftechnik sowie medizintechnische Geräte. Außerdem hat Shimadzu laut eigenen Angaben kürzlich die weltweit genaueste Uhr gebaut.
Die optische Strontium-Gitter-Uhr soll in zehn Milliarden Jahren lediglich eine Abweichung von einer Sekunde haben. Damit wäre die Aether Clock OC 020 rund 100-mal genauer als Cäsium-Atomuhren, die zuvor die genausten Uhren der Welt waren.
Das Consultative Committee for Time and Frequency (CCTF), also die Zeit- und Frequenzgemeinschaft, möchte 2030 eine Neudefinition der Sekunde durchführen. Laut Shimadzu könnte die optische Strontium-Gitter-Uhr Aether Clock OC 020 dafür eingesetzt werden. Ähnliche Gitteruhren wurden außerdem im Sendeturm Skytree in Tokio installiert, um die von Einstein postulierte Allgemeine Relativitätstheorie zu überprüfen.
Die Aether Clock OC 020 ist rund einen Meter hoch und hat ein Volumen von 250 Litern. Sie ist damit für eine Gitteruhr vergleichsweise klein. Laut Shimadzu kann die Uhr deshalb auch mobil eingesetzt werden. Die Wissenschaft kann sie unter anderem nutzen, um Bewegungen der Erdkruste zu überwachen.
Shimadzu möchte in den kommenden Jahren zehn Exemplare der genausten Uhr der Welt für jeweils 500 Millionen Yen (3,09 Millionen Euro) verkaufen. Bestellungen können bereits aufgegeben werden.