Robert Klatt
In der Nähe von Abu Dhabi wurde eine gigantische Solaranlage eingeweiht. Das klimaneutrale Kraftwerk soll den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) dabei helfen, bis 2050 keine CO₂-Emissionen mehr auszustoßen.
Al Dhafra (Vereinigte Arabische Emirate). Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) gehören aktuell zu den Staaten mit den global höchsten CO₂-Emissionen pro Kopf. 2021 lagen diese bei 21,79 Tonnen pro Person, während der weltweite Durchschnitt bei „nur“ 4,69 Tonnen lag. Kürzlich kündigten die Golfstaaten jedoch an, bis 2050 CO₂-neutral werden zu wollen. Dazu sollen unter anderem die erneuerbaren Energien signifikant ausgebaut werden.
Ein erster Schritt zur Klimaneutralität ist die Einweihung einer gigantischen Solaranlage in der Wüste bei Al Dhafra, etwa 30 Kilometer südlich der Hauptstadt Abu Dhabi. Die 21 Quadratkilometer große Anlage hat eine Maximalleistung von zwei Gigawatt und kann etwa 160.000 Haushalte mit Strom versorgen.
Laut der Internetseite des Projekts Dhafrah PV2 Energy kann die Solaranlage jährlich mehr als zwei Millionen Tonnen CO₂-Emissionen einsparen. Dies entspricht laut Charles, dem CEO des am Projekt beteiligten Unternehmens Jinko, etwa dem Wegfall von 800.000 Autos.
Um eine möglichst hohe Leistung zu erreichen, drehen sich die Paneele der Solaranlage mit der Sonne. Zudem werden sie kontinuierlich von Robotern gereinigt, damit Sand und Wüstenstaub ihre Effizienz nicht senken.
Die neue Solaranlage in den VAE gehört zu den größten Anlagen der Erde. Auch in anderen Ländern, etwa in China, wo kürzlich in der Wüste Gobi ein kombiniertes Solar- und Windkraftwerk mit einer Leistung von einem Gigawatt in Betrieb genommen wurde, entstehen ähnlich leistungsstarke Anlagen. In den kommenden Jahren sollen weitere Solar- und Windenergiekapazitäten mit einer Leistung von 450 Gigawatt in China entstehen. Das Land möchte dadurch bis 2060 kein CO₂ mehr emittieren.