Dennis L.
Das weltgrößte Elektrofahrzeug auf Rädern ist der neue Muldenkipper eDumper. Durch das spezielle Einsatzgebiet und die örtlichen Gegebenheiten muss dieses E-Fahrzeug nicht am Stromnetz geladen werden und speist sogar jährlich etwa 77 Megawattstunden in das Stromnetz ein.
Illnau (Schweiz). Der elektrische Wandel betrifft nicht nur Elektroautos, sondern auch diverse andere Fahrzeuge wie Schiffe und Flugzeuge. Aber auch andere Fortbewegungsmittel, wie beispielsweise Muldenkipper, können elektrisch angetrieben werden – wie der eDumper aus der Schweiz eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Der rund 110 Tonnen schwere Muldenkipper (voll beladen) fährt rein elektrisch und hilft so jährlich etwa 130 Tonnen CO2 bzw. über 50.000 Liter Diesel einzusparen. In einem Steinbruch in Biel in der Schweiz transportiert der eDumper mit jeder Fahrt etwa 60 Tonnen Kalk- und Mergelgestein vom höhergelegenen Abbaugebiet zu einem tiefergelegenem Transportsystem. Für die Leerfahrt bergauf wird der eDumper elektrisch angetrieben. Bergab laden sich die Lithium-Akkus durch die Rekuperation der Bremsenergie wieder auf und erzeugen so mehr als genug Ladestrom für die Rückfahrt. Durch das 13 prozentige Gefälle kommt der eDumper voll beladen quasi nur bremsend zu seinem Ziel. So produziert der eDumper rund 20 Mal am Tag etwa 200 kWh, wodurch sich nach Abzug der benötigten Antriebsenergie des Fahrzeugs sowie den nicht zu unterschätzenden Betrieb der Kühlanlagen und der Hydropumpen ein jährlicher Überschuss von etwa 77 Megawattstunden ergibt, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird.
Im eDumper selbst ist ein 600 kWh-Lithium-Akku verbaut, der es auf über vier Tonnen Gewicht bringt. Die Leistung entspricht exakt der von sechs Tesla Model S in der größten Ausführung mit einer errechnete Reichweite von etwa 3.680 Kilometern. Die Akkus im eDumper sind jedoch wesentlich schwerer und reichen nur für kurze Strecken, da bei Muldenkippen nicht eine hohe Geschwindigkeit, sondern ein hoher Drehmoment das Konstruktionsziel ist.