Projekt in Zürich

Großstadt bekämpft Autoposer mit Lärmblitzern

 Robert Klatt

Zürich geht gegen Autolärm vor )kcotS ebodAngisedotoF-krewkcotS(Foto: © 

Autolärm ist nicht nur störend, sondern schadet auch der Gesundheit. Eine Großstadt möchte nun mit „Lärmblitzern“ gegen laute Autoposer vorgehen.

Zürich (Schweiz). Autolärm ist in vielen Großstädten ein kontinuierlich zunehmender Störfaktor. Inzwischen haben unterschiedliche Studien belegt, dass die dauerhafte Lärmbelastung nicht nur als störend empfunden wird, sondern auch der Gesundheit des Menschen schadet. Forscher des The Maersk Mc-Kinney Moller Institute haben belegt, dass Autolärm das Demenzrisiko für Anwohner deutlich erhöht und Forscher des Umweltbundesamts (UBA), dass Autolärm das Risiko für Angststörungen und Depressionen deutlich erhöht.

Angesichts der Problematik, die vor allem auf Autoposer, die mit ihren Fahrzeugen oft absichtlich Lärm verursachen, zurück, erprobt Zürich nun ein sogenanntes Lärmradar. Laut Karin Rykart, Stadträtin Zürich, soll diese Maßnahme in der Innenstadt für mehr Ruhe sorgen.

„Wir machen alles, damit wir den unnötigen Lärm reduzieren können.“

Die Stadtpolizei von Zürich wird entlang vielbefahrener Strecken von April bis Juni das neue Gerät zur Lärmerfassung erproben. Es handelt sich dabei um einen Kasten, der optisch an ein herkömmliches Tempomessgerät erinnert, jedoch mit Mikrofonen ausgestattet ist. Diese Mikrofone messen den Geräuschpegel vorbeifahrender Fahrzeuge und lösen bei Überschreiten eines bestimmten Lärmpegels ein Foto aus. 

Keine Bußgelder für laute Autoposer

In der Schweiz gibt es bisher noch keine gesetzliche Grundlage für den Einsatz von Lärmblitzern. Zürich kann deshalb noch keine Bußgelder verhängen, selbst wenn ein Fahrzeug deutlich zu laut ist. Die Schaffung eines entsprechenden rechtlichen Rahmens ist jedoch komplex, weil für unterschiedliche Autos unterschiedlich hohe Lärmgrenzwerte gelten.

Im Herbst 2024 hat der Bundesrat jedoch bereits entschieden, die Umsetzbarkeit prüfen zu lassen. Das Bundesamt für Straßen rechnet damit, dass der entsprechende Bericht noch im laufenden Jahr dem Bundesrat vorgelegt werden kann. Bis tatsächliche Bußgelder ausgesprochen werden können, werden also noch mehrere Monate vergehen. Das Pilotprojekt in Zürich dient also vorerst dazu, Erfahrungen zu sammeln.

„Wir wollen bereit sein, wenn die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden.“

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