Polizeigewerkschaft fordert:

Handyblitzer sollen deutschlandweit installiert werden

Robert Klatt

Handyblitzer in Rheinland-Pfalz )PLR IdM(Foto: © 

In Rheinland-Pfalz wurden kürzlich Handyblitzer erfolgreich erprobt. Nun wurde die bundesweite Einführung der Systeme gefordert, um Unfälle durch Ablenkungen zu reduzieren.

Berlin (Deutschland). In den Niederlanden setzt die Polizei die sogenannte Monocam, einen Handyblitzer, der den Verkehrsfluss aus einer erhöhten Position beobachtet und dadurch in Autos blicken kann, schon seit Längerem ein. Die Kameradaten werden automatisch durch eine Künstliche Intelligenz (KI) analysiert, die feststellen kann, ob der Fahrer ein Handy nutzt. Wenn dies der Fall ist, dokumentiert das System den Verstoß, damit dieser anschließend durch einen Polizisten geprüft werden kann.

In Deutschland wurde der Handyblitzer bisher nur in Rheinland-Pfalz auf einer Autobahnbrücke bei Trier und auf einer Autobahnbrücke bei Mainz erprobt. Laut Innenminister Michael Ebling (SPD) wurde das Pilotprojekt erfolgreich abgeschlossen.

„Alleine im Jahr 2022 gab es in Rheinland-Pfalz 1.041 Unfälle, die auf Ablenkung zurückzuführen waren. Wir haben herausgefunden, dass durch unseren neuen Ansatz die Anzahl der Ablenkungsverstöße in den Testphasen in Trier und Mainz mindestens halbiert wurde. In vielen Fällen geht die präventive Wirkung sogar noch darüber hinaus.“

Letzte Woche hat Ebling eine Novelle des rheinland-pfälzischen Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes vorgelegt, dass den dauerhaften, flächendeckenden Einsatz des Handyblitzers in seinem Bundesland erlauben würde.

Handyblitzer in Deutschland

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat zudem den bundesweiten Einsatz der Monocam gefordert. Laut Michael Mertens, dem stellvertretenden Vorsitzenden und Verkehrsexperten der GdP, würde dies die Ablenkung beim Fahrer deutlich reduzieren und dadurch zahlreiche Unfälle vermeiden.

„Dieses Vorhaben unterstützen wir ausdrücklich. Die anderen deutschen Länder sollten zügig nachziehen. Das ist praktizierte Präventionsarbeit mit zeitgemäßer Technik.“

Laut der Straßenverkehrsordnung (StVO) wird die Handynutzung am Steuer mit einem Bußgeld von 100 Euro und einem Punkt in Flensburg bestraft.

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