Robert Klatt
Das Unternehmen RheEnergise hat ein Konzept entwickelt, das die Effizienz von Pumpspeicherkraftwerken stark erhöht. In den kommenden Jahren sollen mehrere Kraftwerke mit der Hightech-Flüssigkeit R-19 entstehen.
London (England). Ein Pumpspeicherkraftwerk nutzt überschüssige Elektrizität, um Wasser aus einem unteren Reservoir in ein höher gelegenes Reservoir zu pumpen, wodurch Energie in Form von potenzieller Energie gespeichert wird. Bei Bedarf, etwa bei hoher Stromnachfrage, wird das gespeicherte Wasser zurück ins untere Reservoir geleitet und treibt dabei Turbinen an, die elektrische Energie erzeugen.
Das in London ansässige Unternehmen RheEnergise hat nun ein Konzept für ein Pumpspeicherkraftwerk entwickelt, das einen deutlich geringeren Höhenunterschied und kein Wasser benötigt.
RheEnergise setzt auf ihre innovative Hightech-Flüssigkeit R-19, die sie als völlig umweltschonend und mit einer 2,5-fachen Dichte im Vergleich zu Wasser beschreiben. Daraus ergibt sich ein signifikanter Vorteil, den sowohl der benötigte Höhenunterschied als auch das Flüssigkeitsvolumen sind deutlich geringen (40 %) als bei traditionellen Pumpspeicherkraftwerken.
Die genaue Zusammensetzung von R-19 bleibt ein Betriebsgeheimnis von RheEnergise. Dennoch betonen sie, dass die Herstellung äußerst kostengünstig und unkompliziert ist. Das R-19-Pulver wird mit regulärem Wasser kombiniert, woraus eine flüssigkeitsähnliche Masse entsteht. Die damit verbundenen Anlagen sind so gestaltet, dass sie je nach Anforderung zwischen 10 und 50 Megawatt ins Stromnetz liefern können. Durch die Möglichkeit, kompaktere Tanks zu nutzen, können diese unterirdisch platziert werden, wodurch die natürliche Umgebung unbeeinträchtigt bleibt.
Vor kurzem schloss RheEnergise eine Partnerschaft mit Mercia Power Response, einem britischen Unternehmen im Energiebereich. Ihr gemeinsames Ziel ist es, bis 2030 Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 100 Megawatt zu betreiben, die auf R-19 basieren. RheEnergise schätzt, dass im Vereinigten Königreich über 6.500 geeignete Standorte für ihre innovative Technologie existieren. Europaweit könnten es fast 350.000 Orte sein. Zudem versprechen sie, dass die Einrichtungskosten dieser Technologie deutlich unter denen von Batteriespeichern vergleichbarer Kapazität liegen.
