Underground Sun Conversion

Mikroben erzeugen aus Solar- und Windenergie Methan

Robert Klatt

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Die Solar- und Windkraft sind in Mitteleuropa sehr volatil. Eine neue Technologie, die aus Solar- und Windenergie Methan erzeugt, könnte die Energiesicherheit im Winter erhöhen.

Wien (Österreich). In Deutschland wurde 2020 erstmals mehr als die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt. Neue Kraftwerkskonzepte wie das schwimmende Windrad Nezzy2 könnten in Zukunft den Anteil weiter erhöhen. Problematisch daran ist, die in Deutschland und anderen Regionen mit gemäßigter Sonnen- und Windkraft hohe Volatilität der Energieträger.

Um auch im Winter, bei sinkender Sonneneinstrahlung und parallel steigendem Verbrauch die Versorgungssicherheit garantieren zu können, werden deshalb Speichertechnologien mit hoher Kapazität benötigt. Derzeit wird per Wind- und Sonnenkraft erzeugter Strom vor allen in Pumpspeicherkraftwerken und Batterien gespeichert. Diese Technologien werden aber bei einem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien bald an ihre Grenzen stoßen.

Underground Sun Conversion

Einen neuen Ansatz hat nun das österreichische Energieunternehmen RAG Austria gemeinsam mit dem Schweizer Unternehmen Energie 360° und Wissenschaftlern (Wiva, BOKU Wien, Empa, Universität Bern, OST) vorgestellt.

Das Projekt „Underground Sun Conversion – Flexible Storage“ speichert Wasserstoff, der mit erneuerbaren Energien produziert wurde, in einem unterirdischen Gasspeicher aus porösem Gestein. In dem Experiment nutzten die Wissenschaftler dazu eine ausgeförderte Erdgaslagerstätte in etwa 1000 Meter Tiefe im oberösterreichischen Pilsbach.

Mikroben machen Wasserstoff zu Methan

Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid werden dort von Mikroben in Methan, dem Hauptbestandteil von Erdgas, umgewandelt. Die Technik speichert damit nicht nur erneuerbare Energien, sondern entzieht der Umwelt beim Umwandlungsprozess noch CO2.

In Zukunft versprechen sich die Projektpartner von der Speichertechnik eine Möglichkeit zur Stabilisierung der europäischen Energienetze. Die Technik könnte so einen höheren Anteil erneuerbarer (gasförmiger) Energien ermöglichen und die Anzahl der benötigen Kern- und Kohlekraftwerke deutlich reduzieren.

Allein mit der aktuellen Speichertechnik ist dies nicht möglich, weil in Mitteleuropa kaum noch geeignete Flächen zum weiteren Ausbau existieren. Andere Projekte erforschen deshalb aktuell unter anderem in Nordrhein-Westfalen (NRW), ob sich ehemalige Zechen als Speicher für erneuerbare Energien eignen.

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