Robert Klatt
In China wurde das Erz Niobobaotit entdeckt, aus dem das Element Niob gewonnen werden kann. Der Rohstoff kann die Basis für neue Batterien bilden, die gegenüber Lithium-Ionen-Batterien deutliche Vorteile bieten.
Peking (China). In Elektroautos und vielen anderen Geräten sind Lithium-Ionen-Batterien aktuell der Standard. Die Wissenschaft arbeitet jedoch mit Hochdruck an neuen Technologien. Laut eines Berichts von S&P Global, der sich auf Informationen von Companhia Brasileira de Metalurgia e Mineração (CBMM), einem Unternehmen, das auf die Gewinnung von Niob spezialisiert ist, sind besonders Niob-Lithium- und Niob-Grafen-Batterien erfolgsversprechend.
Bau diesen Batterien ist das Risiko eines Brandes, das laut Daten der schwedischen Zivilschutzbehörde (MBS) bereits jetzt bei Elektroautos geringer als bei Verbrennern ist, nochmals reduziert. Überdies könnten Niob-Batterien schneller geladen werden und haben eine höhere Lebensdauer als Lithium-Ionen-Batterien.
Das Element Niob, das in der Chemie auch als Niobium bezeichnet wird, wurde bisher primär aus dem Erz Columbit gewonnen. Dieses Erz wird vor allem in Kanada, Brasilien, Australien und Nigeria abgebaut. In China, wo ein Großteil der Lithium-Ionen-Batterien produziert wird, wurden bisher keine relevanten Vorkommen des Erz entdeckt. Die Unternehmen mussten deshalb Niob aus dem Ausland importieren.
Laut eines Berichts der South China Morning Post (SCMP) wurde in Nordchina nun das bislang unbekannte Erz Niobobaotit entdeckt. Dieses Material enthält das seltene Schwermetall Niob in großen Mengen. Sollte es den chinesischen Forschern gelingen, Niob in hoher Qualität und Quantität aus dem Erz zu gewinnen, könnte dies die Abhängigkeit des Landes von ausländischen Lieferungen beenden. Es wäre somit wahrscheinlich, dass Akkuproduzenten aus China auch bei Niob-Batterien eine führende Position auf dem Weltmarkt einnehmen werden.
