Robert Klatt
Das Interesse an Atomkraftwerken nimmt in vielen Ländern aufgrund des steigenden Energiebedarfs, etwa durch Elektroautos und Künstliche Intelligenz (KI), wieder zu. 2025 wird ein Rekordwert an aktiven Kernreaktoren erreicht, der in den kommenden Jahren noch deutlich steigen wird.
Paris (Frankreich). In den kommenden Jahren wird der Strombedarf durch neue Technologien, darunter Elektroautos und Künstliche Intelligenz (KI), deutlich zunehmen. Derzeit arbeiten viele Länder daran, ihre Stromproduktion auf erneuerbare Energiequellen umzustellen, darunter auch Deutschland, wo der Ökostromanteil kürzlich einen neuen Rekordwert erreicht hat.
Forscher der Internationalen Energieagentur (IEA) haben nun eine Studie publiziert, laut der die Atomkraft vor einem globalen Comeback steht. Laut der IEA ist das internationale Interesse an der Kernenergie derzeit so hoch wie zuletzt bei der Ölkrise in den 1970er-Jahren. Mehr als 40 Staaten möchten demnach ihre Stromproduktion mit Atomkraftwerken erhöhen.
Die Studie der IEA zeigt, dass 2025 knapp 420 Reaktoren in Atomkraftwerken aktiv sind. Frankreich und Japan haben kürzlich Wartungsarbeiten an Atomkraftwerken abgeschlossen und nehmen diese wieder in Betrieb. In China, Indien, Korea und einigen europäischen Ländern werden 2025 zudem neue Reaktoren in Betrieb gehen. Die Atomkraft ist damit für etwa zehn Prozent der weltweiten Stromerzeugung verantwortlich.
Die Wissenschaftler der IEA warnen in ihrer Studie vor den großen Risiken der Atomkraftwerke, darunter auch die noch immer ungeklärten Endlagerfrage. Zudem sollten Staaten bedenken, dass der Ausbau stark von chinesischer und russischer Technik abhängig ist und Uran oft aus dem Ausland gekauft werden muss. Länder, deren Stromproduktion stark von Atomkraftwerken abhängt, machen sich somit abhängig vom Ausland.
