Robert Klatt
China besitzt das längste Hochgeschwindigkeitsbahnnetz der Welt. Eine Künstliche Intelligenz (KI) überwacht alle Züge in Echtzeit, damit technische Probleme „sofort“ behoben werden können.
Peking (China). Das Hochgeschwindigkeitsnetz der chinesischen Eisenbahn ist mit einer Länge von etwa 45.000 Kilometern das größte der Welt. Die Züge erreichen auf einigen Strecken, etwa von Peking nach Schanghai, von Peking nach Tianjin und von Chengdu nach Chongqing, eine Geschwindigkeit von 350 km/h. Kürzlich hat der in China entwickelte Hochgeschwindigkeitszug CR450 mit 453 km/h einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Der CR450 kommt aber noch nicht im Regelbetrieb genutzt.
Laut der South China Morning Post (SCMP) hat China überdies eine Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt, die die Daten der Züge in Echtzeit überwacht. Die KI erkennt Probleme mit einer Genauigkeit von 95 Prozent. Im Mittel dauert es nur 40 Minuten, bis ein Wartungsteam den identifizierten Streckenabschnitt erreicht, um Kontrollen und Reparaturen durchzuführen.
Um die hohe Genauigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit bereitstellen zu können, analysiert die KI große Datenmengen, die unter anderem von Sensoren aus Zügen und der Infrastruktur stammen. Es können dadurch nicht nur bestehende Probleme erkannt werden, sondern auch kommende Probleme prognostiziert werden. China Railway (CR), das staatliche Eisenbahnunternehmen des Landes, kann dadurch eine vorausschauende Instandhaltung planen, die Probleme verhindert und die Zuverlässigkeit erhöht.
Laut dem Unternehmen hat die Infrastruktur dadurch einen besseren Zustand als bei ihrem Bau. Im Jahr 2023 musste demnach kein Zug im Hochgeschwindigkeitsnetz seine Geschwindigkeit wegen Unregelmäßigkeiten reduzieren.
Ab dem kommenden Jahr möchte China die Höchstgeschwindigkeit der Hochgeschwindigkeitszüge auf einigen Strecken auf 400 km/h erhöhen. Außerdem arbeitet China an einem Hochgeschwindigkeitszug, der in einer Vakuumröhre eine Geschwindigkeit von über 1.000 km/h erreichen kann.