Robert Klatt
Zwei Laser erzeugen in der Luft täuschend echte Animationen. Die Größe der Hologramme ist derzeit aber noch stark begrenzt.
Provo (U.S.A.). Wissenschaftlern der konfessionellen Brigham Young University (BYU) arbeiten bereits seit einigen Jahren an einer Technik, die Hologramme ohne dediziertes Display darstellen soll. Nun ist es dem Team des Electro-Holography Lab (EHL) laut einer Publikation im Fachmagazin Scientific Reports gelungen mithilfe von zwei Lasern ein Hologramm zu erzeugen, bei dem generierte Bilder und Animationen tatsächlich in der Luft zu schweben scheinen.
Bei der Screenless Volumetric Display Technology bewegt ein Laser ein Aerosol schnell durch den Raum. Der zweite Laser beleuchtet dieses Partikel. Durch die hohe Geschwindigkeit bei diesem Prozess sehen sowohl 30-fps-Kameras als auch das menschliche Auge das beleuchtete Partikel als Linie in der Luft.
Derzeit hat die experimentelle Technik noch den großen Nachteil, dass damit nur Bilder erzeugt werden können, die nicht größer sind als die Fläche des volumetrischen Displays. „Wenn ich beispielsweise einen Berg so darstellen wollte und ihn auch wie einen echten Berg erscheinen lassen will, dann müsste ich ein volumetrisches Display in der Größe eines Berges bauen“, erklärt Wesley Rogers.
Es können deshalb aktuell nur mikroskopisch kleine Animationen erzeugt werden. In einem Präsentationsvideo erzeugen die Wissenschaftler beispielsweise ein Hologramm aus zwei Miniaturmodelle aus dem Star Trek Universum, die sich einen täuschend echt wirkenden Kampf mit Phaserfeuer liefern. Eine andere Animation zeigt zwei Figuren, die mit Lichtklingen zweier Lichtschwerter gegeneinander antreten.
Nun versuchen die Wissenschaftler das Größenproblem zu lösen. Dies soll durch eine Bewegung der Perspektive erfolgen, die die Illusion auslösen soll, dass Objekte des Hologramms sich in weiter Entfernung befinden. Als Beispiel nennen die Entwickler einen vorbeiziehenden Monat hinter einem winzigen 3D-gedruckten Haus. Das erzeugte Bild soll sich der betrachtenden Person folgen und so die Perspektive anpassen.
Scientific Reports, doi: 10.1038/s41598-021-86495-6