Robert Klatt
Die chinesische Magnetschwebebahn Red Rail kann ohne Strom ewig schweben.
Xingguo (China). Alle Magnetschwebebahnen fahren nicht auf Rollen, sondern gleiten über einem Magnetfeld. Es besteht somit keinerlei Rollwiderstand zwischen der Strecke und der Bahn. Weil dieser Effekt bisher mit Elektromagneten erzeugt wurde, konnten Magnetschwebebahnen kaum Energie einsparen. Die fehlende Reibung zwischen der Strecke und der Bahn reduziert zwar deren Stromverbrauch, dafür entsteht aber für die Aufrechterhaltung des Magnetfelds ein zusätzlicher Stromverbrauch.
In der südchinesischen Stadt Xingguo wurde nun die Red Rail Magnetschwebebahn erprobt, die dank eines anderen Magnetsystems ohne Stromverbrauch ewig schweben kann.
Die Strecke der Magnetschwebebahn befindet sich auf Ständern in zehn Meter Höhe. Die Kabinen befinden sich an Armen unterhalb der Trasse. Dank der starken Permanentmagneten kann die Schwebebahn ohne zusätzliche Energie ewig schweben. Weil keinerlei Reibung auftritt, benötigt Red Rail lediglich für den Antrieb Strom.
Aktuell besteht lediglich eine 800 Meter lange Versuchsstrecke, auf der die Magnetschwebebahn Red Rail eine Geschwindigkeit von 80 km/h erreicht. Laut den Wissenschaftlern der Jiangxi University of Science and Technology soll die Teststrecke zeitnah auf 7,5 Kilometer erweitert werden. Red Rail könnte dann eine Geschwindigkeit von 120 km/h erreichen. Eingesetzt werden soll das innovative Transportsystem primär im Nahverkehr.
Red Rail ist herkömmlichen U-Bahnen nicht nur durch den geringeren Energieverbrauch überlegen, sondern auch durch die deutlich niedrigeren Baukosten. Diese liegen laut den Entwicklern bei nur etwa einem Zehntel der Kosten für den Bau einer U-Bahn.
Das Magnetsystem von Red Rail ist möglich, weil China seit 2001 in die Entwicklung von Permanentmagneten investiert. Konventionelle Magnete, also zum Beispiel magnetisiertes Eisen, eignen sich nicht, weil diese ihre Magnetkraft zu schnell wieder verlieren.
Die Permanentmagneten von Red Rail enthalten deshalb zusätzlich seltene Erden, die dafür sorgen, dass die Magnetkraft kaum zurückgeht. Neodym sorgt laut den Forscher dafür, dass diese in 100 Jahren um nur fünf Prozent sinkt.