Krabbe als Vorbild

Mikroroboter kann sich durch Nadelöhr bewegen

Robert Klatt

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Auf den Punkt gebracht
  • Ein winziger Mikroroboter kann sich ohne Mechanik, Hydraulik und Elektrik fortbewegen
  • Möglich ist dies durch einen speziellen Kunststoff, der durch die Wärme eines Lasers verformt wird
  • In Zukunft könnte der Roboter im menschlichen Körper eingesetzt werden

Ein winziger Mikroroboter kann sich ohne Mechanik, Hydraulik und Elektrik fortbewegen. In Zukunft könnte der Roboter im menschlichen Körper Arterien von Ablagerungen befreien oder Tumore zerstören.

Evanston (U.S.A.). Ein Team der Northwestern University hat den bisher kleinsten ferngesteuerten Roboter entwickelt. Der Mikroroboter in Form einer Krabbe ist kleiner als ein Floh und kann laufen, sich biegen und drehen und sogar springen. Laut der Publikation im Fachmagazin Science Robotics wird der kleine Roboter mit einem Laser ferngesteuert. Eine eigene Energieversorgung oder mechanische Teile besitzt der Mikroroboter nicht.

Bewegen kann sich der Roboter dank seines Materials. Die sogenannte Memory-Foam-Legierung kann durch Wärmeeinwirkung des Lasers gezielt verformt werden. Diese Formveränderung verleiht dem Mikroroboter seine Bewegung. Zudem sorgt eine spezielle Beschichtung für ein leichteres oder schwereres Erhitzen des speziellen Kunststoffs. Es können so unterschiedliche Bewegungsabläufe stattfinden.

Hohe Geschwindigkeit dank winziger Strukturen

Der Mikroroboter erreicht eine hohe Geschwindigkeit, weil seine kleinen Strukturen eine hohe Abkühlungsgeschwindigkeit ermöglichen. Pro Sekunde kann der Roboter etwa die Hälfte seiner Körperlänge zurücklegen. „Durch die Verkleinerung dieser Roboter können sie tatsächlich schneller laufen“, erklärt John Rogers von der Fakultät für Nanotechnologie.

Weitere Robotertierchen in Planung

Nun wollen die Wissenschaftler weitere Mikroroboter entwickeln. Als Vorbilder dienen bei den kommenden Iterationen Fadenwürmer, Grillen und Käfer. „Mit diesen Montagetechniken und Materialkonzepten können wir Laufroboter mit fast jeder Größe oder 3D-Form bauen“, erklärt Rogers.

In Zukunft sollen die Mikroroboter kleinste Strukturen reparieren oder reinigen. Denkbar ist auch der Einsatz in der Medizin, zum Beispiel, um im menschlichen Körper Arterien von Ablagerungen zu befreien oder Tumore zu zerstören.

Science Robotics, doi: 10.1126/scirobotics.abn0602

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