Robert Klatt
In den Niederlanden wurde einige Fahrradwege mit speziellen Solarmodulen ausgestattet. Der Strom kann für die nächtliche Wegebeleuchtung und Ladestationen für E-Bikes verwendet werden.
Bunnik (Niederlande). In den letzten Jahren haben unterschiedliche Unternehmen Solarmodule entwickelt, die in Fahrradwege integriert werden können. Bei den bislang umgesetzten Photovoltaikprojekten mussten die Wege aber neu gebaut werden. Das französische Institut für Sonnenenergie (INES) hat gemeinsam mit dem Unternehmen Colas alternative Solarmodule entwickelt, die einfach auf bestehende Fahrradwege geklebt werden können. Die Module werden durch mehrere Harzschichten vor Wettereinflüssen und Fahrrädern geschützt.
In der niederländischen Stadt Bunnik hat das Bauunternehmen BAM Royal Group (BAM) nun 2.000 Quadratmeter Fahrradwege mit den sogenannten Wattway-Solarmodulen ausgestattet. Der produzierte Strom wird teilweise in das Stromnetz der Niederlande eingespeist und teilweise lokal in einer Batterie gespeichert, etwa um Ladestationen für E-Bikes und die nächtliche Beleuchtung zu betreiben.
Die Maximalleistung der Wattway-Solarmodule liegt bei 148 Watt pro Quadratmeter. Erhältlich sind die sogenannten Wattway Packs mit drei, sechs, neun oder zwölf Modulen, die dann verklebt und verkabelt werden. Die Batterie mit einer Kapazität von einem oder drei Kilowattstunden (kWh) wird in einem dazugehörigen Schaltschrank untergebracht.
Die Installationen auf den Fahrradwegen der Stadt Bunnik ist das bisher größte Projekt mit Wattway-Solarmodulen. Die Technik wurde zuvor mit 40 kleineren Versuchsflächen in Frankreich und in weiteren Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) erprobt, darunter auch ein Parkplatz des Bauunternehmens Leonhard Weiss in Göppingen. Dort wurden auf einer Fläche von 39 Quadratmetern 36 Solarmodule installiert, die eine Maximalleistung von 4,5 Kilowatt (KW) haben und jährlich etwa 3.000 kWh Strom produzieren.