Robert Klatt
Ein neues Offshore-Windkraftwerk mit 126 kleinen Turbinen kann Strom für 80.000 Haushalte erzeugen. Im Vergleich zu klassischen Windkraftwerken ist der Platzbedarf deutlich geringer.
Lysaker (Norwegen). In China wurde kürzlich der Bau eines Windkraftwerks mit einem Rotordurchmesser von 252 Metern angekündigt. Das größte Windkraftwerk der Welt hat eine Maximalleistung von 18 Megawatt und kann etwa 40.000 Haushalte mit Strom versorgen. Das norwegische Unternehmen Wind Catching Systems hat nun eine Offshore-Windkraftanlage mit einer noch höheren Leistung konzipiert.
Im Gegensatz zum Windkraftwerk der China State Shipbuilding Corporation (CSSC), das lediglich über einen großen Roter verfügt, besteht das Windkraftwerk von Wind Catching Systems aus 126 einzelnen Turbinen, die jeweils eine Leistung von einem Megawatt haben. Diese können gemeinsam Strom für etwa 80.000 Haushalte produzieren.
Die innovative Turbinenkonstruktion ist 350 Meter breit und 300 Meter hoch, also etwa so hoch wie der Eiffelturm. Trotz ihrer beeindruckenden Größe benötigen das Windkraftwerk nicht mehr Raum als konventionelle Offshore-Windkraftanlagen. Eine dieser Anlagen kann einen herkömmlichen Offshore-Windpark mit fünf Windrädern setzen.
Zudem sind sie in der Lage, sowohl bei minimalen als auch bei intensiven Windbedingungen zu arbeiten. Die Installation und Instandhaltung dieser Geräte soll einfacher sein als bei traditionellen Windrädern. Letztlich sollen sie eine bemerkenswert erhöhte Lebensdauer aufweisen.
Es wird einige Zeit in Anspruch nehmen, bis der Windfänger fertiggestellt ist und mit der Energieerzeugung beginnen kann. Das norwegische Unternehmen präsentierte einen Prototyp im Jahr 2021 und entwickelt derzeit ein erstes Modell, das zwischen sieben und zwölf Turbinen besitzen soll. Wind Catching Systems beabsichtigt, in den kommenden Monaten eine endgültige Entscheidung über die genaue Anzahl der Turbinen zu treffen, mit dem Ziel, im Laufe des Jahres mit der Energieerzeugung zu beginnen.
Nach erfolgreichem Testlauf ist geplant, eine mittelgroße Windfänger-Einheit mit einer Kapazität von rund 40 Megawatt in Betrieb zu nehmen. Später sollen umfangreichere Anlagen folgen, wobei das riesige Windfänger-Modell für 2027 geplant ist.
Wind Catching Systems kann auf eine Reihe von Investoren zählen, darunter das norwegische Staatsunternehmen Enova, das rund drei Millionen Euro investiert hat, und General Motors aus den USA mit einer Investition von etwa zehn Millionen US-Dollar. Zusätzliche Finanzmittel stammen von North Energy, Havfonn und Ferd.