Robert Klatt
Die Analog Iterative Machine (AIM) von Microsoft verarbeitet Daten durch verschiedene Lichtintensitäten. Es können dadurch Prozesse optimiert werden, für die herkömmliche Computer keine Lösung finden.
Redmond (U.S.A.). Microsoft hat laut einer Pressemitteilung einen optischen Computer entwickelt, der Daten mit Lichtgeschwindigkeit verarbeiten kann. Ein herkömmlicher Computer basiert auf einer binären Datenverarbeitung. Die Analog Iterative Machine (AIM) von Microsoft nutzt zur Datenverarbeitung hingegen unterschiedliche Intensitäten von Licht. Überdies kann der optische Computer Rechenoperationen und Informationsspeicherung an einem zentralen Ort durchführen. Bei einem herkömmlichen Computer ist dies auf den Prozessor und die Grafikkarte sowie die Festplatte oder Solid-State-Disc (SSD) verteilt.
Im Gegensatz zu binären Computern, die quasi universal verwendet werden können, ist der optische Computer deutlich eingeschränkter. Aktuell kann die AIM lediglich zur Optimierung von Prozessen verwendet werden.
Der optische Computer von Microsoft soll primär zur Optimierung großer Datenmengen verwendet werden. Herkömmliche binäre Computer stoßen hierbei oft an ihre Leistungsgrenzen. Um die Möglichkeiten des neuen Computers in der Praxis erproben zu können, hat Microsoft mit der Barclays Bank einen einjährigen Forschungsvertrag geschlossen.
Im Rahmen des Projekts hat der optische Computer berechnen, wie man Transaktionen in Clearingstellen am effizientesten bearbeiten kann. Laut Lee Braine, dem Geschäftsführer des Chief Technology Office von Barclays, konnten herkömmliche Computer zuvor keine optimale Lösung für das Optimierungsproblem finden. Der optische Computer von Microsoft hat das Problem hingegen mit höchster Genauigkeit gelöst.
Laut Hitesh Ballani, einem Forscher von Microsoft, ist überdies der Einsatz in der Medizin denkbar. Hier könnte der Computer dazu beitragen, MRT-Untersuchungen zu verbessern und zu optimieren. Gegenwärtig beanspruchen diese je nach zu untersuchendem Bereich eine Zeitspanne von 15 bis 90 Minuten.
„Wenn wir das Optimierungsproblem sehr, sehr schnell lösen können, könnte es möglich sein, eine MRT-Untersuchung in weniger als einer Minute durchzuführen.“