Dennis L.
Wenn alles nach Plan läuft, wird die chinesische Abwasserreinigung in Zukunft grüner und effizienter sein. Wie Abwasser in China ressourceneffizienter behandelt werden kann, ist Gegenstand eines neuen deutsch-chinesischen Forschungsprojekts. Dabei geht es unter anderem darum, wie Phosphor aus dem Abwasser zurückgewonnen werden kann und um neue Verfahren, die das Wasser kostengünstig aufbereiten können.
Kaiserslautern (Deutschland). Ein neues, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Forschungsprojekt arbeitet an der Verbesserung der Abwasseraufbereitung in China - was angesichts der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung dort wichtig ist. Im Rahmen des Projekts, das von Heidrun Steinmetz, Professorin für Wasserwiederverwendung am KIT, und Xu Xiaowei, Professor für Wasseraufbereitungstechnologie an der Hebei University of Science and Technology in Shijiazhuang, China, betreut wird, untersucht das Team, wie Phosphor aus dem Abwasser zurückgewonnen werden kann und neue Verfahren, die das Wasser energieeffizienter reinigen.
Die Abwasserindustrie erlebt einen allmählichen Wandel von konventionellen zu fortschrittlichen Systemen. „Sie entwickelt sich weg von einer Entsorgungswirtschaft hin zu einer ressourcenorientieren Herangehensweise“, erklärt Professorin Steinmetz von der TUK. „Zukünftig sollen Inhaltsstoffe aus Abwasser genutzt und rückgewonnen werden.“ Außerdem setzen die Entsorgungsunternehmen immer wieder neue Technologien ein, um den Energieaufwand für die Wasserreinigung zu reduzieren. „Die Herausforderung liegt darin, dabei auch noch eine bessere Reinigungsleistung zu erreichen“, erklärt sie weiter.
In Deutschland gibt es bereits eine Reihe von Verfahren für diesen Zweck. "Sie lassen sich aber nicht ohne weiteres auf andere Länder übertragen, weil die Zusammensetzung des Abwassers und die Anforderungen an die Reinigung unterschiedlich sind", erklärt Heidrun Steinmetz weiter.
So berichtet Weser-Ems-Wirtschaft.de, dass es ein wachsendes Interesse an praktischen, kostengünstigen und ressourceneffizienten Reinigungsverfahren in China gibt. Vor allem die großtechnische Umsetzung von Systemen, die als umweltfreundlich gelten, hat zugenommen. Das Konzept „Energetic Process“ beinhaltet eine Kombination von technologischen Reinigungsverfahren, wie z.B. Elektrofilter, mit biologischen Ansätzen, die sich mikrobielle Produktionsprozesse zunutze machen. Das System vereint die Eigenschaften von Prozessoptimierung und ressourceneffizienten Kläranlagen. Das Hauptziel dieses Forschungsprojekts ist es, objektiv festzustellen, ob alle derzeit in diesem Bereich eingesetzten Methoden zur Reinigung von kommunalem Abwasser effektiv und kosteneffizient sind.
An dem Projekt sind Spezialisten für Abwasseraufbereitung aus Ländern wie Deutschland, Dänemark, China, Großbritannien und der Schweiz beteiligt. Sie suchen nach Möglichkeiten, die bei der Abwasseraufbereitung entstehende Energie effektiver zu nutzen, dafür zu sorgen, dass das aufbereitete Wasser besonders rein ist und Phosphor aus Recyclinganlagen zurückzugewinnen.
Das Projektteam wird auch geeignete Maßnahmen entwickeln, um die neuen Entwicklungen anschließend auf andere Kläranlagen innerhalb und außerhalb Chinas zu übertragen. Außerdem zielt das Projekt darauf ab, die Aufgaben einer Kläranlage zu erweitern. „Wir werden untersuchen, welche Vermarktungsmöglichkeiten sich für Recyclingprodukte bieten und wie Biogas aufbereitet und ins Erdgasnetz eingespeist werden kann“, erklärt Steinmetz. Auch der Grad der Unterstützung und die Akzeptanz in der Bevölkerung ist für das Vorhaben relevant.
Insgesamt streben die Beteiligten den Aufbau geschlossener Stoffkreisläufe unter Einhaltung der strengen Grenzwerte in China an. In diesem Sinne leistet PIRAT-Systems einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Umweltsituation in den Bereichen Gewässerschutz, Klimaschutz und nachhaltiges Ressourcenmanagement. Diese innovative Technologie wurde speziell für die Erhöhung der Trinkwasserqualität in China konzipiert und entwickelt, insbesondere in Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte und schlechter Umweltqualität.
