Robert Klatt
In Dänemark entstehen zwei gigantische Wärmepumpen, die mit Windenergie 27.000 Haushalte CO₂-neutral mit Wärme versorgen können.
Esbjerg (Dänemark). Wärmepumpen werden bisher primär verwendet, um Einfamilienhäuser und andere kleine Immobilien zu beheizen. Das deutsche Unternehmen MAN Energy Solutions (MAN ES) bietet aber auch signifikant größere Wärmepumpen an, mit denen tausende Haushalte versorgt werden können. In der dänischen Hafenstadt Esbjerg werden aktuell zwei dieser Wärmepumpen installiert. Insgesamt können sie Wärme für 27.000 Haushalte produzieren, die dann über ein neues Fernwärmesystem verteilt wird.
Ein Großteil der Energie für die beiden Wärmepumpen wird per Windkraft erzeugt. Außerdem erfolgt die Wärmeentnahme aus dem Meer. Erdgas, Kohle, Öl oder andere fossile Brennstoffe benötigt das System also nicht. Als Kühlmittel nutzen die Wärmepumpen CO₂ statt schädlicher Chemikalien.
Laut MAN ES liegt die Gesamtheizleistung der beiden Wärmepumpen bei 48 Megawatt (MW). Die Maximaltemperatur des Systems liegt bei 150 Grad Celsius. Im Regelbetrieb sollen aber nur 90 Grad Celsius erreicht werden. Sollte die Kapazität vollständig genutzt werden, könnten beachtliche 2,5 Millionen Liter Wasser in nur vier Stunden zum Kochpunkt erhitzt werden. Das entspricht etwa der Energie, die nötig ist, um das Wasser eines olympischen Schwimmbeckens von 20 Grad Celsius auf 100 Grad Celsius aufzuheizen. Würde man dieselbe Menge Wasser jedoch kühlen wollen, bräuchte man dafür in etwa 11 Stunden, um es vollständig zu gefrieren.
Helsinki, die Hauptstadt Finnlands, plant sogar den Aufbau eines Wärmepumpensystems, das eine beeindruckende Heizleistung von 500 Megawatt erbringen soll. Derzeit befinden sich die Ausschreibungen für dieses ambitionierte Vorhaben in der Durchführung.