Robert Klatt
Das weltgrößte Flugzeugtriebwerk wurde erfolgreich getestet. Im Vergleich zu aktuellen Triebwerken ist der Ultrafan von Rolls-Royce deutlich effizienter und leiser.
Derby (England). Der Konzern Rolls-Royce Holdings p.l.c hat bereits im Jahr 2014 das Konzept für den Ultrafan, das weltgrößte Flugzeugtriebwerk, vorgestellt. Der Bau des ersten Ultrafan begann im Jahr 2020. Ab dem Jahr 2030 soll das Triebwerk Verkehrsflugzeuge antreiben. Laut dem Hersteller eignet es sich sowohl für Großraumflugzeuge mit zwei Kabinengängen als auch Standardrumpfflugzeuge mit einem Kabinengang. Die Schubkraft liegt je nach Variante zwischen 111 und 490 Kilonewton.
Laut einer Pressemitteilung wurde das Flugzeugtriebwerk Ultrafan nun erstmals getestet. Die erprobte Version ist mit einem Turbinendurchmesser von 3,55 Metern das größte Flugzeugtriebwerk der Welt. Damit trotz der enormen Größe das Gewicht nicht zu hoch ist, besteht der Ultrafan hauptsächlich aus Leichtbaumaterialien, darunter ein Gehäuse aus einem Verbundwerkstoff und Triebwerkschaufeln aus Kohlefaser und Titan.
Beim Test des Prototyp im Rolls-Royce-Werk in Derby wurde ein Schub von 355 Kilonewton erreicht. Dabei wurde ausschließlich klimaneutrales Kerosin, das auch als Sustainable Aviation Fuel (SAF) bezeichnet wird, verwendet.
In den Tests konnte der Ultrafan eine um etwa 10 Prozent höhere Effizienz als das aktuelle Trent XWB, das beim Airbus A350 XWB verwendet wird, erreichen. Der Ultrafan ist laut Rolls-Royce somit das effizienteste Triebwerk auf dem Markt. Zudem ist es signifikant leiser als heutige Triebwerke für große Flugzeuge.
Rolls-Royce-Chef Tufan Erginbilgic sieht im Ultrafan einen deutlichen Schritt zur besseren Triebwerkseffizienz. In Kooperation mit SAF möchte der Konzern bis 2050 die Emissionen der Triebwerke auf netto null reduzieren.
„Heute sind wir diesem Ziel näher gekommen.“