Reduzierte CO₂-Emissionen

Schiffschrauben mit „Delfinhaut“ sparen Treibstoff

Robert Klatt

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Eine künstliche Delfinhaut für Schiffschrauben reduziert den Treibstoffverbrauch von großen Schiffen deutlich. Redereien können dadurch nicht nur ihre CO₂-Emissionen reduzieren, sondern pro Schiff hunderttausende Euro einsparen.

Ningbo (China). Die Schifffahrt ist für etwa drei Prozent der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich. China möchte bis 2060 klimaneutral werden und arbeitet deshalb an neuen Schiffen, darunter etwa das kürzlich in Betrieb genommene weltgrößte elektrische Containerschiff. Ein Großteil der Frachtschiffe kann bisher aber noch nicht elektrifiziert werden, weil die Batterien dafür noch nicht ausreichend Kapazität besitzen. Wissenschaftler des Ningbo Institute of Materials Technology & Engineering (NIMTE) der Chinese Academy of Sciences (CAS) haben laut einem Bericht des China Global Television Network (CGTN) deshalb untersucht, ob und wie man die Effizienz von herkömmlichen Schiffen mit Verbrennungsmotor erhöhen kann.

Nun hat das NIMTE eine bionische Delfinhaut für Schiffschrauben vorgestellt, die den Treibstoffverbrauch um etwa zwei Prozent reduzieren kann. Die Schiffschraube mit Delfinhaut wurde bereits mit einem 300.000-Tonnen-Rohöltanker, der zwischen China und dem Nahen Osten pendelt, erprobt. In einem Jahr fährt der Rohöltanker etwa 200 Tage. Durch die Beschichtung kann das einzelne Schiff rund 300 Tonnen Schweröl im Jahr einsparen und seine CO₂-Emissionen dadurch um 900 Tonnen senken. Die Rederei spart zudem etwa 140.000 Dollar durch den reduzierten Treibstoffverbrauch.

Künstliche Delfinhaut reduzierte Widerstand

Die neue Beschichtung ist ähnlich aufgebaut wie die Haut von Delfinen, die es den Tieren erlaubt, nahezu ohne Widerstand durch das Wasser zu gleiten. Ermöglicht wird dies durch einzigartige Mikrostrukturen auf der Haut, die minimale Verwirbelungen erzeugen und dadurch die Reibung zwischen dem Wasser und der Oberfläche reduzieren.

Die künstliche Delfinhaut der Schiffschrauben besitzt ähnliche nur 0,1 bis 0,2 Millimeter große Mikrostrukturen aus einem flexiblen Material. Die Beschichtung einer Schiffschraube kostet etwa 20.000 Dollar und ist somit auch aus ökonomischen Aspekten sinnvoll.

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