Stromproduktion

Schwimmende Solarparks können Millionen Haushalte in den U.S.A. versorgen

 Robert Klatt

Solarpark auf einem See in den U.S.A. )kcotS ebodAomotuuyhawirTdamhA(Foto: © 

Schwimmende Solaranlagen auf Stauseen in den U.S.A. können etwa 100 Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Das Potenzial wird bisher aber kaum genutzt.

Golden (U.S.A.). Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE (Fraunhofer ISE) hat kürzlich gezeigt, dass schwimmende Solaranlagen in Deutschland ein großes Potenzial haben und eine Peakleistung von 45 Gigawatt (GW) erreichen können. Nun haben Forscher des National Renewable Energy Laboratory (NREL) eine Studie publiziert, die untersucht hat, wie viele Haushalte in den U.S.A. mit schwimmenden Solarparks auf Stauseen mit Strom versorgt werden können.

Laut der Publikation im Fachmagazin Solar Energy könnten, die auf staatlich regulierten oder verwalteten Stauseen schwimmenden Solaranlagen rund 1.476 Terawattstunden (TWh) Strom pro Jahr produzieren. Dies reicht aus, um etwa 100 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen.

„Das ist das technische Potenzial. Das bedeutet, dass wir die maximale Energiemenge betrachten, die erzeugt werden könnte, wenn jeder Stausee vollständig mit Solaranlagen bedeckt wäre. Wir wissen, dass dies nicht vollständig umsetzbar ist. Aber selbst wenn wir nur 10 % dieses Potenzials nutzen könnten, wäre das ein bedeutender Beitrag.“

Wie die Forscher erklären, liefert ihre Studie die bisher präzisesten Daten über das Potenzial von schwimmenden Solaranlagen in den U.S.A. Die neuen Daten könnten dabei helfen, Projekte besser zu planen. Bisher existieren nämlich noch keine größeren, schwimmenden Solaranlagen, obwohl das Land über große Seen verfügt.

„Wir haben jedoch noch keine großflächigen Installationen gesehen, etwa an großen Stauseen. In den U.S.A gibt es bislang kein einziges Projekt, das über eine Leistung von 10 Megawatt (MW) hinausgeht.“

Geeignete Wasserflächen identifiziert

Laut den Forscher haben frühere Studien das Potenzial von schwimmenden Solaranlagen und ihre mögliche Energiemenge nur sehr ungenau ermittelt. Die nun veröffentlichte Untersuchung ist die Erste, die tatsächlich ermittelt hat, welche Wasserflächen sich für die Installation eines Solarkraftwerks eignen.

Manche Stauseen bieten zwar große Flächen, eignen sich aufgrund von starken Wellen oder Schiffsverkehr aber nicht. Andere Gewässer sind hingegen zu flach, zu kalt oder besitzen einen zu steilen Untergrund, um die Verankerungslinien der Solaranlagen sicher zu installieren. Um das Potenzial von schwimmenden Solaranlagen quantifizieren zu können, muss deshalb nicht nur die Wasserfläche, sondern auch ihre Eignung erfasst werden.

In einer Folgestudie möchten die Forscher noch untersuchen, welche Stauseen sich in der Nähe von Stromnetzen oder großen Energieverbrauchern befinden, um ideale Orte für schwimmende Solarparks zu identifizieren. Außerdem wollen sie das Potenzial von anderen Gewässertypen, darunter Stauseen, Flussmündungen und Orten im Meer, untersuchen.

Solar Energy, doi: 10.1016/j.solener.2024.113177

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