Robert Klatt
Architekten haben eine schwimmende Stadt für 40.000 Menschen konzipiert. Diese soll bis 2030 entstehen und primär als Gesundheitszentrum dienen.
Tokio (Japan). In Saudi-Arabien hat kürzlich der Bau der autofreien Megastadt The Line begonnen, in der 2030 neun Millionen Menschen isoliert von der Außenwelt leben sollen. Das japanische Architekturbüro N-Ark hat nun ein weiteres Konzept für die Stadt der Zukunft vorgestellt. Die sogenannte Dogen City ist eine schwimmende Stadt, in der 40.000 Menschen leben können. Geplant ist, dass die Kapazität sich auf 10.000 dauerhafte Einwohner (25 %) und 30.000 Touristen (75 %) aufteilt.
Laut den Architekten verfügt die Stadt über Sportanlagen, Bildungseinrichtungen, medizinische Einrichtungen und Möglichkeiten zur Lebensmittelproduktion. Dogen City soll dadurch den Charakter eines nachhaltigen Dorfes haben. Überdies soll die Dogen City unterschiedliche touristische Angebote und einen Raketenstartplatz besitzen, obwohl ihr Umfang lediglich vier Kilometer beträgt. Wozu eine so kleine Stadt einen Raketenstartplatz benötigt, haben die Architekten in ihrer Präsentation nicht erklärt.
N-Ark hat bisher nur wenige Details zur Dogen City veröffentlicht. Der äußere Ring der schwimmenden Stadt soll diese vor Unwetter und Tsunamis schützen. Die Gebäude befinden sich im Inneren des Rings und sind somit den Umwelteinflüssen des Meeres kaum ausgesetzt. Außerdem soll Dogen City über unterirdische Datenzentrum verfügen, die durch das Meerwasser auf natürliche Art gekühlt werden. Auch die Stadtverwaltung und die medizinischen Einrichtungen sollen sich größtenteils unter dem Meeresspiegel befinden.
Die schwimmende Stadt soll ein Hotspot für Medizin- und Gesundheitstourismus werden. Geplant sind dazu geplant, Einrichtungen für die robotergestützte Chirurgie sowie die Analyse von Blut und Genen. Ergänzend dazu soll die Genesung der Besucher durch die Verwendung von Meerwasser-Thermalquellen und Meeresprodukten in der Ernährung gefördert werden.
Laut N-Ark soll die Stadt weitestgehend autonom sein. Dazu soll sie jährlich etwa 7.000 Tonnen Lebensmittel produzieren und 22.265.000 kWh Strom erzeugen. Es handelt sich bisher aber nur um ein Konzept, für das noch kein Investor gefunden wurde. Sollte sich zeitnah ein entsprechender Partner finden, wäre laut N-Ark eine Inbetriebnahme um das Jahr 2030 realistisch.