Intelligentes Zuhause

Smart Home-Geräte werden in Deutschland immer beliebter

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Trotz Datenskandalen und möglichen Risiken für die Privatsphäre wird das Smart Home in Deutschland immer beliebter. )moc.yabaxiptlareg(Foto: © 

Bereits jeder vierte Bundesbürger besitzt mindestens ein Smart Home-Gerät und die Nachfrage nach intelligenten Beleuchtungssystemen, Heizungs- und Markisensteuerungen sowie sprachgesteuerten Steckdosen wächst unaufhörlich weiter.

Berlin (Deutschland). Mit Befehlen wie „Alexa, schalte den Fernseher an“, „Ok Google, dimm das Licht im Esszimmer runter“ oder „Hey Siri, sauge den Flur und die Küche“, lassen sich dank Sprachassistenten mittlerweile diverse kleine und große Haushaltsgeräte steuern. Der Digitalverband Bitkom hat dazu eine interessante Erhebung durchgeführt und 1.611 Bundesbürger ab dem 18. Lebensjahr zu dem Thema Smart Home befragt. Der Digitalverband wollte wissen, ob die Befragten Personen bereits Smart Home-Geräte nutzen, in welchem Umfang sie dies tun und ob weitere Anschaffungen kompatibler Geräte geplant sind.

Dabei kam heraus, dass Smart Home-Geräte, wie Gartenroboter, Staubsaugroboter oder Hausnotrufsysteme wesentlich verbreiteter sind, als man vielleicht annehmen mag. Dennoch setzt bisher tendenziell die jüngere Generation auf die neue technische Unterstützung.

Bereits jeder Vierte setzt auf Smart Home

Bereits jeder vierte Bundesbürger (26 Prozent) besitzt mittlerweile mindestens ein Smart Home-fähiges Gerät. Besonders beliebt bei den Deutschen sind mit rund 17 Prozent intelligente Beleuchtungssysteme oder WLAN-Glühbirnen. Video-Überwachungssysteme, die sich einfach mit dem Smartphone verbinden lassen, liegen mit 14 Prozent auf Platz zwei der beliebtesten Geräte. Auf Platz drei folgen mit 13 Prozent Sprachassistenten wie Alexa, Google oder Siri (ohne Smartphone).

Zeitgleich nimmt auch die Bekanntheit von Smart Home zu. Im Jahr 2016 konnten lediglich 53 Prozent der Bundesbürger mit dieser Begrifflichkeit etwas anfangen, heute sind es bereits rund 71 Prozent. Diesen Trend können David Wulf und Sven Häwel, Geschäftsführer der homeandsmart GmbH, die ein Smart Home Portal betreiben, welches ausführlich über neue Smart Home-Geräte informiert, ebenfalls bestätigen. „In den letzten Jahren stieg die Zahl der verfügbaren Smart Home-Geräte stark an und damit auch die Bekanntheit und das Interesse an der vernetzten Haustechnik“, erklärt Wulf Forschung und Wissen in einem Interview.

„Beim Smart Home geht es nicht um Technikspielereien, es geht um gesellschaftliche Veränderungen, die z.B. ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu Hause ebenso ermöglichen wie eine dezentrale, ressourcenschonende Energieversorgung. Aus wirtschafts- und standortpolitischer Perspektive wird es in den kommenden Jahren vor allem um die Frage gehen, wer die Smart-Home-Plattformen betreibt“, erklärt Bitkom-Präsident Achim Berger.

Große Interesse an Smart Home-Anwendungen

Obwohl 26 Prozent der Befragten Angst vor Hackerangriffen haben und 24 Prozent um ihre Privatsphäre fürchten, ist das Interesse an der Technik im Allgemeinen doch recht groß. Rund ein Drittel der Bundesbürger, die bisher noch keine Smart Home-Anwendungen gekauft haben, plant bereits jetzt die Anschaffung für das kommende Jahr. Besonderer Fokus liegt dabei auf Heizungsthermostate (29 Prozent) sowie intelligente Beleuchtungssysteme (27 Prozent).

Die Bitkom-Umfrage fand zudem heraus, dass fast jeder Fünfte (19 Prozent) bereit wäre, für ein vernetztes Haus oder eine vernetzte Wohnung mehr Miete zu bezahlen. Bereits jetzt spielt für 31 Prozent der Bundesbürger das Thema Smart Home bei der Wohnungssuche eine wichtige Rolle. In Zukunft wird der prozentuale Anteil an der Bevölkerung wohl noch steigen. Dies glauben auch 57 Prozent der Befragten.

„Smart-Home-Lösungen werden in deutschen Haushalten künftig so selbstverständlich sein wie Strom, Licht und fließendes Wasser“, erläutert Berg. „Die Neugier und Offenheit für Smart Home Anwendungen in der Bevölkerung ist da. Wichtig ist, dass wir über die Potenziale informieren, ein Maximum an Sicherheit schaffen und den Verbrauchern bei einem selbstbestimmten Umgang mit den neuen Technologien helfen.“

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